Lithium-Anlage auf Umwegen
Auf dem Rohstoffmarkt steht die nächste größere strukturelle Veränderung an. Größter Treiber für die langfristige Preisentwicklung bei Rohstoffen waren (und sind) immer technologische Veränderungen. Bis ins 18. Jahrhundert entfiel der Großteil des Rohstoffmarktes auf die Landwirtschaft. Während der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert erlebten Kohle und Stahl einen Nachfrageboom. Im 20. Jahrhundert war es das Öl, dass als Schmierstoff die Weltwirtschaft am Laufen hielt. Künftig geht der Trend hin zu alternativen Energien und Elektromobilität.
Lithium gilt nun als gefragter Rohstoff der Zukunft. Das Leichtmetall steckt in Medikamenten, Smartphones und Elektroautos. Bei Kameras, Smartphones und Tablets können kaum noch hohe Zuwachsraten erwartet werden. Die Nachfrage ist bereits auf einem Spitzenniveau. Jetzt treibt vor allem die steigende Nachfrage aus der Autoindustrie (Akkus für Elektroautos) und alternative Stromspeicher (Batterien) den Preis für Lithium (bzw. Lithiumcarbonat) nach oben.
Boomender Rohstoff
Allein in den letzten beiden Jahren hat sich der Preis für eine Tonne Lithiumcarbonat mehr als verdoppelt. Er stieg von 6.600 USD im Januar 2016 auf 13.300 USD im August 2017. Seit 2004 ist der Lithium-Preis sogar um mehr als 500% gestiegen. Im Schnitt steigt die Nachfrage nach Lithium seit dem Jahr 2000 um 20% pro Jahr. Auch wenn die Nachfragedynamik so hoch nicht bleiben dürfte, am langfristigen Trend sollte das kaum etwas ändern. Das sorgt für perspektivisch weiter steigende Preise.
Wer vom Lithium-Boom profitieren möchte, kann das nur über Umwege. Der Rohstoff wird nicht an einer Terminbörse gehandelt. Darum gibt es auf die Lithiumpreis-Entwicklung keine Anlagezertifikate oder ähnliches. Anleger können jedoch auf die Aktien von Lithium-Unternehmen setzen. Hierbei gilt es allerdings zwischen den (hoch)spekulativen Explorern und den bereits etablierten Minenkonzernen zu unterscheiden.
Fazit: Mit einem ETF auf den Solactiv Global Lithium Index (Beispiel ISIN: DE 000 SG1 3SL 6) kaufen Anleger einen Korb der größten und liquidesten börsennotierten Unternehmen der Lithium-Branche (incl. Batteriehersteller).