Mais-Preis ist für EU heiß
Der Maispreis ist seit wenigen Tagen deutlich im Aufwind. Mitte vergangener Woche handelte Mais mit rund 466 US-Cent je Scheffel noch so tief wie zuletzt im Januar 2022. Inzwischen müssen mit rund 550 US-Cent je Scheffel knapp 20% mehr auf den Tisch gelegt werden.
Hintergrund dieses deutlichen Preisanstiegs ist die Aufkündigung des russischen Getreideabkommens mit der Ukraine. Wie bereits befürchtet, hat Moskau seine Drohung wahrgemacht und einer Verlängerung des Abkommens nicht zugestimmt. Als Begründung führt Moskau an, dass die Forderungen hinsichtlich einer Erleichterung der russischen Agrarausfuhren bislang nicht erfüllt wurden. Sobald dies der Fall wäre, würde Russland dem Abkommen aber wieder beitreten, hieß es.
Mais-Preis ist für EU heiß
Vor allem der Maispreis reagierte mit einem heftigen Kursanstieg auf diese Nachricht. Zwar ist die Ukraine ein wichtiger Exporteur von Weizen. Doch schätzt das US-Landwirtschaftsministerium USDA, dass es in den Jahren 2023/24 lediglich einen Anteil von 5% an den weltweiten Weizenexporten haben werde. Bei Mais ist der Anteil mit 10% immerhin doppelt so hoch.
Das ist insbesondere für die EU relevant. Denn die Gemeinschaft importiert rund ein Viertel ihres Maisbedarfs aus der Ukraine. Ein starker Preisanstieg würde sich damit vor allem auf die EU auswirken. Allerdings haben sich die Aussichten für die US-Maisernte zuletzt deutlich aufgehellt. Es ist also absehbar, dass sich das globale Mais-Angebot erhöhen wird. Laut USDA hat sich der Zustand der Maispflanzen in den USA trotz anhaltend trockener Bedingungen in vielen Anbauregionen sichtbar verbessert. Die EU dürfte somit die Möglichkeit haben, mehr Mais aus den USA zu importieren.
Das gelbe Korn wird bald billiger
Mit Blick auf den Chart wartet auf den Maispreis im Bereich um 550 US-Dollar nun eine Hürde, die nicht im ersten Anlauf genommen werden dürfte. Wir gehen insgesamt wieder von fallenden Notierungen aus. Insofern bieten sich an dieser Stelle Shortpositionen an.