Maispreis gut unterstützt
Seit knapp zwei Monaten steht der Mais-Preis erheblich unter Druck. Anfang März handelte der richtungsweisende Terminkontrakt auf das gelbe Korn noch über 380 US-Cent je Scheffel. In dieser Woche rutschten die Maisnotierungen im Tief auf 309 US-Cent je Scheffel und damit auf ein Zehn-Jahres-Tief ab. Knapp 20% hat Mais somit während der letzten sechs Wochen verloren.
Der Grund für den kräftigen Preisrutsch ist vor allem der jüngste Ölpreis-Einbruch. Denn die niedrigen Ölpreise drücken auch den Preis für Ethanol, welches in den USA weitgehend aus Mais hergestellt wird. Etwa 40% der US-Maisproduktion werden zu Biosprit verarbeitet. Doch jüngsten Angaben der Renewable Fuels Association RFA zufolge, stehen von den landesweit 200 Ethanolfabriken derzeit 73 still. Beinahe genauso viele haben ihre Biospritproduktion herunter gefahren. Sie stellen nun Ausgangsstoffe für Desinfektionsmittel her. Auch die Nachfrage nach Mais als Futtermittel leidet aktuell unter der schwächeren Nachfrage nach Fleisch und Fabrikschließungen im Fleischgewerbe.
Flächenausweitung sehr fraglich
Angesichts dieses deutlichen Preisrückgangs ist es mehr als fraglich, ob die US-Landwirte in dieser Saison die Anbauflächen für Mais ausweiten. So war es lange Zeit geplant. Bislang wurden erst 7% der für Mais vorgesehenen Felder eingesät. Das ist etwas weniger als im Fünfjahres-Durchschnitt zu dieser Zeit. Aus technischer Sicht ist der Maispreis an der 300-US-Cent-Markte solide unterstützt. Seit 2007 wurde dieser Preisbereich insgesamt sechsmal gehandelt und nie unterschritten.
Fazit: Mais leidet aktuell vor allem durch den Preiseinbruch bei Rohöl und dem Shutdown wegen der Corona-Pandemie. Das aktuelle Kursniveau bietet mittel- und langfristig jedoch Chancen.
Empfehlung: Mit einem ungehebelten Mais-ETC (Beispiel ISIN: DE000A0KRJV8) können Anleger von steigenden Preisen profitieren.