Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2045
Auto-Zölle der EU retten helfen europäischen Herstellern nicht

Marktabschottung wird Margendruck verschärfen

Der Auto-Handelskrieg zwischen den USA, Europa und China wird alle Hersteller schädigen. Denn die Marktabschottung wird eine paradoxe Folgen haben. Sie wird den ohnehin hohen Margendruck verschärfen.

Die von der EU geplanten Zölle auf E-Autos, die nach der EU-Wahl bekannt gegeben werden sollen, werden der Branche nicht helfen - sondern schaden. Das lässt sich aus Berechnungen ableiten, die das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel gemacht hat.  

Auto-Zölle retten den Markt nicht

Bei einem kolportierten Zoll von etwa 20% wird der Import von E-Autos aus China um 25% zurückgehen. Dann würden etwa 125.000 Autos weniger in die EU importiert werden (Wert von 3,7 Mrd. Euro). Etwa die Hälfte dieser Importfahrzeuge werden von europäischen Herstellern und Tesla in China produziert. Dabei handelt es sich z.B. um das Tesla Model 3, den BMW iX3, die neuen E-Smart-Modelle, die E-Minis und auch Volvo-Stromer. Die Hersteller müssen auch für diese Fahrzeuge die Strafzölle zahlen. Auch aus diesem Grund lehnt der VDA die Importzölle ab.

Die EU-Zölle werden das akute Problem der globalen Überproduktion nicht lösen (FB vom 4.3.). Derzeit stehen allein in Deutschland gut 100.000 E-Autos auf Halde, so viele wie nie zuvor. Angesichts niedriger Rabatte und Kaufanreizen fehlt die Nachfrage. Auf der anderen Seite wird fleißig produziert. Allein 2024 werden neun neue E-Modelle von westlichen Herstellern auf den Markt kommen. Das verschärft die Absatznot für die bereits produzierten Wagen. Denn neue Modelle bieten mehr Reichweite und eine bessere Schnellladefähigkeit. Diese Modelle erhöhen so den Preisdruck auf ältere Modelle. Die Rabatte werden daher voraussichtlich stark anziehen.

Chinesische Gegenzölle auf Exporte aus Deutschland

Klar ist auch, dass China Gegenzöllen erheben wird. Es wird deutsche Verbrenner-Modelle mit höheren Zöllen belegen. 2023 wurden 216.299 Autos im Wert von 24 Mrd. Euro aus Deutschland nach China exportiert, vor allem Oberklassemodelle. 

Mit seinen Gegenzöllen wird China seinen Automarkt gegen ausländische Hersteller "abdichten". Willkommener Nebeneffekt: Wenn z.B. deutsche Hersteller weniger Verbrenner ins Reich der Mitte liefern (oder diese Fahrzeuge teurer werden), dann stützt China damit zugleich seinen angeschlagenen Markt für E-Autos. Denn auch in China stehen die Halden mit den Stromern voll und etliche Hersteller sind in Finanznöten (FB vom 23.05.) 

Fazit: Die Zölle im Auto-Handelskrieg werden eine paradoxe Folge haben. Der Margendruck im Segment der E-Autos dürfte durch die Marktabschottung zunehmen. Denn die von etlichen Staaten hoch subventionierte Produktion von E-Autos ist für den Markt nach wie vor viel zu groß.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Logistik und Nachhaltigkeit

Elektro-LKW bei Österreichischer Post

Die Österreichische Post hat erstmals zwei Elektro-Lkw im Einsatz. Transportiert werden internationale Sendungen. Damit lassen sich rund 117 Tonnen direkte CO2-Emissionen pro Jahr einsparen.
  • Fuchs plus
  • Tauglich für 100% Wasserstoff

Wasserstoffkraftwerk aus Finnland

Ein finnisches Unternehmen bietet das erste Kraftwerk, das komplett mit Wasserstoff, ohne Beimischung von Erdgas, betrieben werden kann.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Ernteerträge von Weizen und Mais fallen höher aus als erwartet

Erheblicher Rückgang der Getreidelagerbestände erwartet

Es wird erwartet, dass die globalen Lagerbestände der Getreide Ende der aktuellen Saison stark fallen wird — und das trotz rekordhoher Ernteerwartung. Grund dafür ist der erwartete Verbrauch, der ebenfalls eine Rekordhöhe erreichen soll.
  • Fuchs plus
  • (Noch) schwächere Wirtschaftsdaten im Juni

Chinesischer Yuan derzeit ohne festen Boden

Der Yuan bewegt sich in einer relativ engen Bandbreite zum Euro und zum Dollar. Auch schwächere Wachstumszahlen für das zweite Quartal ändern daran nichts. Würden im Vergleich zu China beispielsweise in England die Immobilienpreise um 25 bis 50% fallen und sich der Footsie halbieren, wären die Auswirkungen ungleich schwerwiegender. Der Konsument würde wohl jegliches Vertrauen verlieren. In China schwächt sich "nur" die Konjunktur ab. Die PBOC hat Raum zum Handeln. Den nutzt sie entschlossen.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Zum Seitenanfang