Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2339
Auch wer für den Staat handelt, sollte haften

Adieu, ihr Milliarden

Während für Grenzwertverletzungen bei Dieselmotoren, Untreue und Korruption Manager von Großunternehmen heute angeklagt werden und in den Knast wandern, verpulvern der Staat und seine Unternehmen Milliardensummen – und reden anschließend auch noch von überflüssigen Projekten wie im Falle Stuttgart 21. Ungestraft. So sollte das nicht weitergehen, meint Fuchsbriefe Chefredakteur Ralf Vielhaber.

Heute möchte ich zum Wochenstart mit Ihnen ein lustiges (?) Rätselraten veranstalten. Was ist das: Es steigt von 4,5 auf 8,2 und keiner will es haben? Richtig: der Bahnhof Stuttgart 21. Und gleich noch mal: Es wächst von 2 auf 7,3 und ist dennoch zu klein? Korrekt: der neue Großflughafen BER. Die Zahlen sind Milliarden. Kosten. In Euro. In diesem Reigen fehlgeplanter Großprojekte ist die Hamburger Elbphilharmonie geradezu ein Schnäppchen. Dort stiegen die Baukosten lediglich von 80 auf 800 Millionen.

Wie zur Verhöhnung der Steuerzahler setzt der neue Bahnchef Richard Lutz gleich noch eins drauf. „Mit dem Wissen von heute würde man das Projekt nicht mehr bauen", verkündete er zu Stuttgart 21 – wie schon mit ähnlichen Worten Vorgänger Rüdiger Grube. Dabei war es die Bahn, die wegen weniger Minuten Fahrzeitverkürzung einst das Projekt angestoßen und durchgesetzt hatte. Für mich ist das Veruntreuung öffentlicher Gelder.

Es sollte nicht mit zweierlei Maß gemessen werden

Leisten sich privatrechtlich organisierte Unternehmen ähnliche Fehltritte, kommt immer häufiger das Strafrecht zur Anwendung. Karstadt-Chef Thomas Middelhoff wanderte wegen Untreue bei Arcandor in den Bau. Siemens Finanzvorstand Heinz-Joachim Neubürger musste sich dafür verantworten, Korruptionshinweisen nicht ausreichend nachgegangen zu sein. Er wurde nicht verurteilt, nahm sich aber wohl wegen des öffentlichen Makels das Leben. Volkswagen-Manager Oliver Schmidt verbüßt als Diesel-Manipulateur eine siebenjährige Haftstrafe in den USA. Porsche Motorenchef Jörg Kerner kam vergangene Woche wegen Fluchtgefahr im Zusammenhang mit Abgasmanipulationsvorwürfen in den Knast.

Politik und Wirtschaft mögen zwei Paar Schuhe sein – aber stimmen die Maßstäbe? Eine halbe Milliarde Schaden blieb beim Nürburgring-Desaster beim Steuerzahler hängen. Die EU-Kommission erklärte die Finanzhilfen des Landes Rheinland-Pfalz sogar für unzulässig. Ein wenig Zerknirschung bei der verantwortlichen Politik – und abgehakt.

 

Fazit: Ich weiß nicht, ob man der Verschleuderung von Steuermilliarden mit dem Strafrecht beikommen kann. Mit ihrer nonchalanten Art machen es sich der Staat und jene, die für ihn Verantwortung übernehmen, aber zu leicht. Wir Bürger sollten auch da auf persönliche Haftung drängen, findet Ihr

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Logistik und Nachhaltigkeit

Elektro-LKW bei Österreichischer Post

Die Österreichische Post hat erstmals zwei Elektro-Lkw im Einsatz. Transportiert werden internationale Sendungen. Damit lassen sich rund 117 Tonnen direkte CO2-Emissionen pro Jahr einsparen.
  • Fuchs plus
  • Tauglich für 100% Wasserstoff

Wasserstoffkraftwerk aus Finnland

Ein finnisches Unternehmen bietet das erste Kraftwerk, das komplett mit Wasserstoff, ohne Beimischung von Erdgas, betrieben werden kann.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Ernteerträge von Weizen und Mais fallen höher aus als erwartet

Erheblicher Rückgang der Getreidelagerbestände erwartet

Es wird erwartet, dass die globalen Lagerbestände der Getreide Ende der aktuellen Saison stark fallen wird — und das trotz rekordhoher Ernteerwartung. Grund dafür ist der erwartete Verbrauch, der ebenfalls eine Rekordhöhe erreichen soll.
  • Fuchs plus
  • (Noch) schwächere Wirtschaftsdaten im Juni

Chinesischer Yuan derzeit ohne festen Boden

Der Yuan bewegt sich in einer relativ engen Bandbreite zum Euro und zum Dollar. Auch schwächere Wachstumszahlen für das zweite Quartal ändern daran nichts. Würden im Vergleich zu China beispielsweise in England die Immobilienpreise um 25 bis 50% fallen und sich der Footsie halbieren, wären die Auswirkungen ungleich schwerwiegender. Der Konsument würde wohl jegliches Vertrauen verlieren. In China schwächt sich "nur" die Konjunktur ab. Die PBOC hat Raum zum Handeln. Den nutzt sie entschlossen.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Zum Seitenanfang