Jahresbeginn mit Paukenschlag
Die unsichere Weltlage erfordert auch an den Börsen das Fingerspitzengefühl der Anleger.
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, das Börsenjahr 2016 fängt mit einigen Paukenschlägen an. In China ist die Lage turbulent. Dort schlagen die aktuellen Konjunkturdaten auf die Stimmung. Daneben lässt Nordkorea bei einem Test einer vermeintlichen Wasserstoffbombe die Erde erbeben – und erschüttert zugleich die geopolitisch fragile Konstellation in der ganzen asiatischen Region. Neben China ist die Lage auch im Nahen Osten äußerst angespannt und eskaliert politisch. Die Gegenspieler heißen Saudi-Arabien und Iran, die um ein neues Kräfteverhältnis ringen. Der Iran spürt politischen und ökonomischen Rückenwind, die einstige Vormacht der Region, Saudi-Arabien, steht dagegen unter Druck. Insbesondere der fallende Ölpreis schmerzt das Land. Dieser Mix aus wirtschaftlichen und politischen Faktoren verunsichert akut die Börse. Entsprechend zeigen sich die Märkte zum Jahresanfang tiefrot. Einige Marktteilnehmer sehen derzeit kaum noch Chancen, sprechen nur noch von Risiken. Das ist schon erstaunlich, denn noch vor wenigen Wochen war die Stimmung ganz anders. Über 60% aller Marktbeobachter waren von einer Jahresendrally und einem fulminanten Börsenstart überzeugt. Nun ist jedoch eingetreten, was die Mehrheit, uns eingeschlossen, nicht erwartet hat. Noch sehen wir aber kein neues Szenario. Darum halten wir an unserer Value-Strategie fest und kaufen an schwachen Tagen preiswerte Dividendenpapiere und steigen aus strategischen Gründen antizyklisch in Rohstoffwerte ein. Stefan Ziermann, Chefredakteur