Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2105
Werkzeug-Metapher für Standortprobleme

Plattitüden-Politik

Je schlechter die wirtschaftliche Lage in Deutschland und je klarer das Versagen der Ampel-Koalition wird, desto wortgewaltiger werden die Forderungen und Ankündigungen der Politik. Statt Lösungen für die teils selbst verursachten Standortprobleme erfindet die Ampel aber nur noch Werkzeug-Metaphern, meint FUCHSBRIEFE-Chefredakteur Stefan Ziermann.

Der Jahreswirtschaftsbericht von Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck (Grüne) war ein Offenbarungseid. Ganz nonchalant hat der Minister die Erwartung für das Wirtschaftswachstum von 1,3%, von denen das Haus Habeck noch im Herbst ausgegangen war, auf 0,2% abgesenkt. Vermutlich ist auch das noch ein Hoffnungswert, um nicht gleich mit Minus-Zahlen und Schrumpfkur-Perspektive dastehen zu müssen. 

Habeck hat einen Plan

Man kann dem Wirtschaftsminister aber nicht vorwerfen, dass er keinen Plan hat. Ganz im Gegenteil: Vermutlich hat er einen ausgeklügelten Masterplan. Denn Habeck hat einen "Reformbooster" angekündigt. Mit dem will er die deutsche "Wirtschaft wieder nach vorn bringen." Es ginge um nichts Geringeres, als die "Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Industriestandortes zu verteidigen." Schließlich seien die Ursachen der Misere klar: Arbeitskräftemangel und geringer Welthandel. Dass andere G7-Länder mit diesen Herausforderungen besser klarkommen, blendet Habeck geflissentlich aus.

Angesichts der Wortwahl von Habeck wird darüber hinaus klar, dass er seine eigene Standort-Diagnose schon wieder vergessen hat. Schließlich hat er selbst erst vor kurzem festgestellt, dass Deutschland seine "internationale Wettbewerbsfähigkeit verloren" hat. Es müsste ihm also genau genommen darum gehen, die Wettbewerbsfähigkeit zurück zu erobern. 

Plattitüden-Politik

Wir dürfen aber dennoch zuversichtlich für Deutschland bleiben. Denn wenn Habecks "Reformbooster" mit dem "Dynamisierungspaket" von Finanzminister Christian Lindner (FDP) und dem "Job- und Integrations-Turbo" von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und dem "Doppel-Wumms" von Kanzler Olaf Scholz (SPD) zusammenwirken, dann wird ein Ruck durch Deutschland gehen, von dem hätte nicht einmal der damalige Bundespräsident Roman Herzog im Jahr 1997 bei seiner "Ruck-Rede" zu träumen gewagt. Und für alle, denen das Tempo zu hoch wird, werden dann weiter "Rettungsschirme" verteilt oder "Miet- und Gaspreisbremsen" getreten. Das ist "Turbo-Politik" der leeren Superlative. 

Ich kann diese Plattitüden-Politik nicht mehr hören. Statt Lösungen für (teils selbst verursachte) Probleme zu entwickeln, erfindet die Ampel nur noch Werkzeug-Metaphern. Dabei weiß jeder Handwerker: Man braucht die richtigen Werkzeuge in den Händen des richtigen Personals und einen Chef, der weiß, wohin er will und sein Team führt. Vielleicht entdeckt die Ampel ja noch, dass es für Deutschland mehr um reale Politik als um virtuose Polit-Promo geht, hofft Ihr Stefan Ziermann
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Logistik und Nachhaltigkeit

Elektro-LKW bei Österreichischer Post

Die Österreichische Post hat erstmals zwei Elektro-Lkw im Einsatz. Transportiert werden internationale Sendungen. Damit lassen sich rund 117 Tonnen direkte CO2-Emissionen pro Jahr einsparen.
  • Fuchs plus
  • Tauglich für 100% Wasserstoff

Wasserstoffkraftwerk aus Finnland

Ein finnisches Unternehmen bietet das erste Kraftwerk, das komplett mit Wasserstoff, ohne Beimischung von Erdgas, betrieben werden kann.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Ernteerträge von Weizen und Mais fallen höher aus als erwartet

Erheblicher Rückgang der Getreidelagerbestände erwartet

Es wird erwartet, dass die globalen Lagerbestände der Getreide Ende der aktuellen Saison stark fallen wird — und das trotz rekordhoher Ernteerwartung. Grund dafür ist der erwartete Verbrauch, der ebenfalls eine Rekordhöhe erreichen soll.
  • Fuchs plus
  • (Noch) schwächere Wirtschaftsdaten im Juni

Chinesischer Yuan derzeit ohne festen Boden

Der Yuan bewegt sich in einer relativ engen Bandbreite zum Euro und zum Dollar. Auch schwächere Wachstumszahlen für das zweite Quartal ändern daran nichts. Würden im Vergleich zu China beispielsweise in England die Immobilienpreise um 25 bis 50% fallen und sich der Footsie halbieren, wären die Auswirkungen ungleich schwerwiegender. Der Konsument würde wohl jegliches Vertrauen verlieren. In China schwächt sich "nur" die Konjunktur ab. Die PBOC hat Raum zum Handeln. Den nutzt sie entschlossen.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Zum Seitenanfang