Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1903
Grüne: Konsequent inkonsequent

Realität nötig Grüne zu Pragmatismus

Stefan Ziermann, Chefredakteur Verlag Fuchsbriefe
Die Grünen leben ihre programmatische Inkonsequenz sehr konsequent aus. Jetzt sind sie gerade dabei, auch ihre Idealvorstellungen in der Einwanderungspolitik über Bord zu werfen. Die Realität nötigt die Grünen unnachgiebig zur pragmatischen Neuausrichtung. Daraus kann eine Chance für den Standort D werden, meint FUCHSBRIEFE-Chefredakteur Stefan Ziermann.

Die Grünen sind dabei, eine ihrer nächsten Grundsatzpositionen abzuräumen. Wirtschafts- und Klima-Minister Robert Habeck zeigt sich offen dafür, neue Einwanderungsregeln zu finden. Ich halte das für zwingend, denn die Kommunen sind längst in der Breite überfordert. 

Die Begründung auch dieses Rückzugs von einer Idealisten-Position ist angesichts der politischen Realität in Deutschland nachvollziehbar. Die Akzeptanz in der Gesellschaft für die als ungesteuert empfundene Zuwanderung sinkt kontinuierlich und rapide. Das liegt nicht an Fremdenfeindlichkeit, sondern daran, dass viele Menschen erkennen, dass wir nicht allen helfen können.

Realität erdet die Grünen

Die Realität erdet die Grünen, die als idealistischste Partei in die Ampel-Koalition gestartet sind, brutal. Das zeigt sich auch beim laufenden Bau-Gipfel. Habeck ist angesichts der sich ausweitenden Bau-Krise jetzt auch bereit, auf die verschärften Öko-Bauregeln zu verzichten. Bravo, ein kleiner Lichtblick für die Branche. 

Diese Erdung bietet Chancen für Deutschland. Zu verlieren haben die Grünen jedenfalls nicht mehr viel. Wer entgegen seinen Idealen und Wahlkampfplakaten die Kohleverstromung hochfährt, Waffen in Kriegsgebiete liefert, sogar Ja zu geächteter Streumunition sagt, kein Veto gegen den Einsatz von Uran-Munition einlegt, der darf auch konsequent seine politische Grundsatzposition zum Thema Einwanderung abräumen. Stimmen wird das die Partei nicht kosten. Die Grünen liegen im Vergleich zur Bundestagswahl 2021 stabil bei 14%. Die Ampel insgesamt würde deutlich verlieren, gewinnen würden derzeit nur die Union und die AfD.

Grüne erleben Pragmatismus-Ruck

Die Chance besteht darin, dass die Grünen auch ihre wirtschaftlichen Idealvorstellungen noch einmal überprüfen. Vielleicht gelingt dieses Kunststück unter dem Druck der politischen Realitäten und Stimmung, die sich am Sonntag bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen zeigen könnten und 2024 in Sachsen (7%), Thüringen (6%) und Brandenburg (8%) zeigen werden. Ein Pragmatismus-Ruck könnte dann dazu führen, dass die Grünen noch praxistauglichere Politik-Ansätze entwickeln, die besser für den Wirtschaftsstandort D sind.

Die Grünen haben sich selbst in der Ampel-Regierung völlig entkernt. Die politische Realität zwingt sie dazu, Ideale über Bord zu werfen und populistisch-pragmatische Entscheidungen zu treffen. Wenn ihnen das konsequent inkonsequent nun noch in der Wirtschaftspolitik gelingt, könnte die Ampel in der zweiten Regierungs-Halbzeit noch zu einem Erfolgsmodell werden, hofft Ihr Stefan Ziermann
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Deutsches Weininstitut kürt Weingastronomien

Deutsche Weine an besonderen Locations

Weinflaschen mit Korken. © MmeEmil / Getty Images / iStock
Gerade zum Jahresausklang beginnt die Suchen nach guten Locations für Weihnachtsfeiern oder Neujahrsfeste. Wer ganz besonders gute Weingastronomien sucht, kann sich jetzt an den vom Deutschen Weininstitut gekürten Siegern orientieren. FUCHSBRIEFE stellt die Gewinner vor.
  • Deutsche Privatbank auf Rang 1 im Markttest TOPS 2024

Weberbank auf Rang 1 im Private-Banking-Markttest TOPS 2024

Die besten Vermögensmanager im deutschsprachigen Raum 2024 stehen fest. © envato elements, Verlag Fuchsbriefe
Insgesamt 9 Anbieter mit sehr guter Gesamtleistung; Digitale Beratungsformen auf dem Vormarsch; Nachhaltigkeit in der Flaute
  • Fuchs plus
  • Die Ausgezeichneten in TOPS 2024

Neunmal Gold und sechsmal Silber

© Kristina Ratobilska / Getty Images / iStock
Wir wollen es nicht gleich eine Zeitenwende nennen. Aber im Private Banking im deutschsprachigen Raum zeichnet sich eine sichtliche Veränderung ab: keine Verschiebung, jedoch eine Angleichung der Kräfteverhältnisse auf Länderebene. Das spricht für gesunden Wettbewerb in einem beinahe identischen europäischen Rechtsrahmen. Und für mehr Auswahl auf Kundenseite.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Chinas Deflation und die Auswirkungen auf unsere Preise

Wie lange profitiert der Westen von importierter Deflation?

Aufgestapelte Container, linker Stapel mit chinesischer Flagge, rechter mit US-Flagge. © narvikk / Getty Images / iStock
Die Preisentwicklung in den USA und im Euroraum hängt maßgeblich von der konjunkturellen Entwicklung Chinas ab. Der Rückgang der Preissteigerungsraten in den vergangenen Monaten liegt zu einem Gutteil an „importierter Deflation“. Davon werden beide Währungsräume voraussichtlich auch 2024 profitieren. Doch auf mittlere Sicht ist Vorsicht geboten. Das Pendel dürfte zurückschlagen.
  • Fuchs plus
  • Der Anlagevorschlag in TOPS 2024

Lackmustest für die Beratung

Der Anlagevorschlag ist der Lackmustest jeder Beratung. Er zeigt, ob der Kunde richtig verstanden wurde, ob dessen zentrale Wünsche vom Berater korrekt erfasst worden sind und ob sie passgenau umgesetzt werden. Hier hat es in diesem Jahr oftmals gehapert.
  • Fuchs plus
  • Chancen in der unterbewerteten Krone

Norges Bank hat noch Handlungsbedarf

Banknoten, 200 Norwegische Kronen. © Norges Bank
Anleger, die nach einer aussichtsreichen Anlagewährung Ausschau halten, sehen sich die Norwegische Krone an. Denn die Inflationsrate, die Konjunkturdaten und sogar die Lachs-Preise liefern eine interessante Indikation, meint FUCHS-Devisen.
Zum Seitenanfang