Neue Chancen für Exporte
Die African Continental Free Trade Area (AfCTA) ist das erste Freihandelsabkommen, das den gesamten Kontinent umfasst. Inzwischen haben über die Hälfte der 54 Mitgliedsstaaten den Vertrag ratifiziert. Seit Mitte diesen Jahres setzen die Länder Ägypten, Ghana, Kamerun, Kenia, Ruanda, Mauritius und Tansania es in einer Pilotphase um.
Zuerst werden Zölle gesenkt bzw. aufgehoben
Zunächst geht es um die Senkung von Zöllen. Dass sich die Länder darauf einigen konnten, ist ein wichtiger Meilenstein. Ziel des Abkommens ist es, vor allem den innerafrikanischen Handel zu stärken. 2019 wurden nur 16% der grenzüberschreitend gehandelten Güter innerhalb des Kontinents gehandelt (EU 69% aller grenzüberschreitenden Güter). Auf die Dauer sollen auch andere Handelsbarrieren abgebaut werden. Das soll geschehen, indem Ausfuhrbestimmungen oder Transport-Standards vereinheitlicht werden. In den kommenden fünf Jahren dürfte es hier größere Fortschritte geben, denn die Mitgliedsstaaten wollen das Abkommen darauf ausweiten.
Davon dürften Exporte aus Deutschland profitieren. Sogar eine Verdopplung des Exportvolumens ist möglich. Das zeigen Berechnungen des Institut für Weltwirtschaft Kiel (IfW). Die größten Effekte dürfte es in Ländern geben, mit denen Deutschland traditionell gute Handelsbeziehungen hat (Südafrika, Marokko und Nigeria). Chancen könnte es auch geben in Guinea, Ghana, Ruanda, Madagaskar und Uganda. In diese Länder exportiert Deutschland bisher kaum. In Afrika sind Besonders deutsche Autos und Autoteile, Maschinen, chemische Erzeugnisse und elektrische Ausrüstung (Stromversorgung und -verteilung) gefragt.