Neue Ernteprognosen aus Afrika machen den Preis
Die Rally beim Kakaopreis kennt jetzt kein Halten mehr. Zur Wochenmitte markierte der richtungweisende Terminkontrakt auf Kakao an der Warenterminbörse in Chicago mit 3.822 US-Dollar je Tonne ein frisches Zwölfeinhalb-Jahreshoch. Seit den Vorjahrestiefs im September 2022 bei rund 2.200 US-Dollar je Tonne hat sich der Schokoladengrundstoff somit um rund 73% verteuert.
Aus fundamentaler Sicht bleibt der Kakaomarkt weiterhin unterversorgt. Das Angebotsdefizit dürfte sich aber künftig verringern. Die Internationale Kakaoorganisation ICCO hat ihre Prognose für das globale Angebotsdefizit am Kakaomarkt im zu Ende gehenden Erntejahr 2022/23 auf 116.000 Tonnen nach unten revidiert. Bislang ging die ICCO noch von einem Defizit von 142.000 Tonnen aus.
Neue Ernteprognosen aus Afrika
Allerdings sollen sowohl das Angebot als auch die Nachfrage niedriger ausfallen als in der Prognose vor drei Monaten. Die Abwärtsrevision auf der Nachfrageseite ist mit 67.000 Tonnen allerdings etwas größer ausgefallen als beim Angebot mit 42.000 Tonnen. Letztere ist ausschließlich auf Ghana zurückzuführen, wo die Ernte 50.000 Tonnen niedriger ausfallen dürfte als bislang geschätzt. Vor allem Befürchtungen über schwächere Ernten in Westafrika – nach Starkregenfällen und dem Ausbruch von Pflanzenkrankheiten - geben der zuletzt starken Rally Rückenwind. Die nächste Haupternte beginnt in einem Monat.
Aus technischer Sicht heißt es nun zwar „the sky is the limit“. Aber in luftiger Höhe nimmt auch die Wahrscheinlichkeit für Gewinnmitnahmen zu.