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Rohstoffe

Öl bleibt billig

Beim Ölpreis ist eine langfristige Wende noch nicht in Sicht. Dazu müsste sich das Angebots-Nachfrage-Verhältnis grundlegend ändern.
Zu einer langfristigen Wende beim Ölpreis wird es erst dann kommen, wenn das Angebot deutlich zurückgeht. Das zeigen die neuesten Zahlen der Internationalen Energieagentur (IEA). Danach ist der Ölpreis allein wegen einer massiven Angebotsausweitung seit 2013 unter Druck gekommen. Die zusätzlich geförderten Barrel wurden fast ausschließlich in den USA aus dem Boden gepresst (Fracking). Die USA und Kanada haben ihr Angebot in diesem Zeitraum um über 4 Mio. Barrel pro Tag erhöht. Länder wie Russland und Saudi-Arabien waren aber nicht bereit, ihre Förderung zu drosseln. Die Überproduktion lag 2015 bei 2 Mio. Barrel pro Tag. Die Erschließungsinvestitionen sind folgerichtig seit dem ersten Quartal 2015 um 40% gesunken. Dennoch ist die geförderte Menge Öl konstant geblieben. Denn die Effizienz der bereits installierten Bohrlöcher ist enorm gestiegen. Die verbliebenen Fracking-Türme können Öl für knapp 50 US-Dollar pro Fass fördern. Experten gehen davon aus, dass erst im Verlauf des Herbstes 2016 die ersten Fracking-Felder zur Neige gehen und geschlossen werden. Der Ölpreis dürfte dann trotzdem nicht steigen. Denn es gibt noch zahlreiche Fracking-Vorhaben, die sofort schnell erschlossen werden können. Gegen einen Anstieg des Ölpreises spricht auch der Lagerbestand an Rohöl. Er notiert auf einem absoluten Höchststand seit 1920, so die IEA. Gut 1.200 Mio. Barrel Öl lagern rund um die Welt in Tanks. Zur Ölkrise in den 70er Jahre waren es nur 200 Mio. Fass. Der aktuelle Lagerbestand reicht aus, um die globale Nachfrage fast 13 Tage lang vollständig zu befriedigen. Trotzdem werden weiterhin täglich 95 Mio. Fass Öl gefördert. Die jüngste Stabilisierung des Ölpreises geht zu großen Teilen auf Umschichtungen von Spekulanten zurück. So wurden weniger Wetten auf steigende Ölpreise eingegangen und einige Short-Spekulationen auf einen fallenden Ölpreis reduziert. Die fundamentale Nachfrage wird im laufenden und kommenden Jahr aber nur marginal um 1,25% zulegen, so eine Prognose der Bundesbank. Das reicht angesichts des großen Angebots für einen signifikanten Preisanstieg längst nicht aus.

Fazit: Das Verhältnis von Angebot zu Nachfrage spricht für einen längerfristig niedrigen Ölpreis. Teurer als 50 US-Dollar je Fass dürfte es in den kommenden 12 bis 18 Monaten nicht werden. Es ist sogar wahrscheinlich, dass der Ölpreis bei 40 US-Dollar (Brent) ein Zwischenhoch erreicht hat.

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