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Abu Dhabi reagiert auf Verschiebung am Öl-Markt

Ölnachfrage verschiebt sich zwischen Sektoren

Bohrinsel © dpa
Die Nachfrage nach Erdöl wird sich in den kommenden Jahren stark zwischen großen Sektoren verschieben. Regional wächst die Nachfrage aus Asien. Andere Regionen zeigen dagegen sogar schon einen Rückgang der Nachfrage an. FUCHSBRIEFE beleuchten die Entwicklungen auf dem globalen Ölmarkt.

Auf dem globalen Ölmarkt wird sich in den kommenden fünf Jahren die Nachfrage sektoral grundlegende verschieben. Auf diese Perspektive reagieren jetzt auch die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Der beabsichtigte Kauf von Covestro durch Adno (staatlicher Ölkonzern Abu Dhabis), soll die Geschäfte in dem sich verändernden Ölmarkt auch künftig erhalten.

Die Nachfrage nach Benzin wird spürbar sinken, die der Chemie-Industrie aber weiter ansteigen. Das zeigt eine Studie der internationalen Energie-Agentur (IEA). Auf diese veränderte Perspektive reagiert Adnoc. Denn noch erzielt das Unternehmen einen Großteil seines Umsatzes mit Benzin. Adnoc ist mit dem Ausbau seiner Chemiesparte allerdings spät dran. Saudi-Arabien hat die Chemieabteilung Sabic des staatlichen Ölkonzerns Saudi-Aramco bereits seit Anfang des Jahres 2000 mit Übernahmen stark vergrößert.

Nachfrage aus der Chemieindustrie wird steigen

Das "Schwarze Gold" wird künftig noch stärker als Grundstoff für die Chemie-Industrie (Naphta, Butan, Propan) nachgefragt. Gut 40% des Nachfragewachstums der kommenden fünf Jahre werden auf diesen Bereich entfallen (ein Großteil davon in China). Auch die Nachfrage nach Flugtreibstoffen (Kerosin) wird weiter steigen. Es wird aber erst 2027 wieder das Vor-Corona-Niveau von 2019 erreichen. Das Wachstum in diesem Segment kommt vor allem aus den Ländern Asiens, wo die Mittelschicht zügig wächst. Die Nachfrage nach den Schiffstreibstoffen Schweröl und Gasöl steigt geringfügig mit der wachsenden Weltwirtschaft.

Benzin-Nachfrage sinkt

Bei Treibstoffen für den Straßenverkehr sieht die IEA die Nachfragespitze schon 2025 erreicht. Dafür gibt es mehrere Ursachen. Ein großer Nachfragerückgang entsteht durch die höhere Effizienz konventioneller Motoren. Die zunehmende Anzahl von E-Autos spielt ebenfalls eine Rolle. Die IEA erwartet, dass 2028 weltweit etwa 150 Mio. E-Autos in Betrieb sind. Auch das wäre aber nur ein geringer Teil des weltweiten Autobestands (2022: 1,27 Mrd. Fahrzeuge). Parallel dazu sorgt ein zunehmender Anteil von Biokraftstoffe für einen leichten Nachfragerückgang beim Erdöl.

Regional nimmt der Erdölverbrauch vor allem in der Asien-Pazifik-Region zu. Von 2022 bis 2028 steigt er dort um 5,5%. in Nordamerika (-0,8%) und Europa (-0,6%) wird der Verbrauch schon leicht sinken.

Fazit: Der Erdöl-Verbrauch verschiebt sich in den kommenden Jahren grundlegend aus dem Westen nach Asien. Die strukturellen Veränderungen werden in den Sektoren Straßenverkehr, Chemie und im Flugverkehr sichtbar.
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