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Auswirkungen des Mindestlohns

Arbeitsbedingungen werden wichtiger

Der Mindestlohn zeigt Wirkung. | © Getty
Der Mindestlohn schafft neue Wettbewerbsbedingungen im unteren Lohnbereich. Das Arbeitsumfeld wird wichtiger als bisher.
Der Mindestlohn verändert den Niedriglohnsektor erheblich. Sichtbares Beispiel ist der Zustellmarkt für Zeitungen: Laut Berliner Zeitungsvertriebe konnten zuletzt mindestens 3% der Abonnementszeitungen in der Hauptstadt nicht zugestellt werden. Begründung: Grippe und der Mindestlohn. Tatsächlich registrieren viele Branchen, dass sich ihre Mitarbeiter nach neuen und besseren Jobs umschauen. Da überall 8,50 Euro/Stunde gezahlt werden muss, werden jetzt bequemere Arbeitszeiten und bessere Arbeitsbedingungen wichtiger. Das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut der Gewerkschaften (WSI) kann diesen Effekt zwar noch nicht beziffern. Auch die Bundesagentur für Arbeit hat noch keine verlässlichen Daten. Der Mindestlohn sei erst zu kurz eingeführt, heißt es. Das WSI erwartet aber, dass die Unternehmer darauf reagieren: Die Unternehmen müssen entweder die Löhne erhöhen oder die Arbeitsbedingungen verbessern – notfalls zu Lasten des Gewinns. Das gilt vor allem für die ungeliebten Jobs mit frühem Arbeitsbeginn, etwa beim Reinigungsgewerbe oder bei Bäckereien. Die Zeitungsverlage müssen die abtrünnigen Zusteller mit höheren Löhnen bei der Stange halten. Künftig könnten Zustell-Abonnements teurer als der Einzelverkauf werden. Mittelfristig wird sich die Angebotsstruktur im Service verändern. Ein Gewinner steht auf jeden Fall fest: die Bundesagentur für Arbeit. Sie schätzt, dass sie wegen des Mindestlohns weniger an Hartz-IV-Aufstocker zahlen muss. 2015 soll die BA so bereits 900 Mio. Euro einsparen. Noch gibt es wegen des Mindestlohns keine Welle von Preisanhebungen auf breiter Front. Dass die Inflationsrate im Februar um 0,9% höher lag als im Januar 2015, ist auf die gestiegenen Öl- und Treibstoffpreise zurückzuführen. Mittelfristig steigen die Preise aber auch in den Branchen, die bereits einen Mindestlohn hatten, die Gebäudereinigung etwa. Denn sie muss ihr Personal besser bezahlen, um es zu halten.

Fazit: Da der Mindestlohn die Löhne im Niedriglohnsektor egalisiert, findet die Konkurrenz jetzt über die Arbeitsbedingungen und -zeiten statt. Das sollten Sie auch bei Ihren Beschäftigten im unteren Lohnbereich beachten.

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