Der Machiavelli von der Isar
In der CDU machen zwei Begriff zur K-Frage die Runde: unprofessionell und illoyal. Unprofessionell, weil die Unionsführung für die K-Frage kein klares Procedere vereinbart hatte und das Thema viel zu lange schleifen ließ bzw. den egomanischen Bayer Markus Söder nicht durchschaute.
So hätte, wie 1998 bei den ziemlich besten Freunden Schröder und Lafontaine, rechtzeitig eine Messlatte vereinbart werden sollen: Damals war es die Landtagswahl in Niedersachsen, die Schröder deutlich für sich entschied. Diesmal hätten es die Umfragewerte sein können.
Zu lange gezögert
Illoyal, weil der Bayer Söder viel zu lange mit klaren Ansagen gezögert hatte: "Mein Platz ist in Bayern". "Wenn die CDU bereit wäre, mich zu unterstützen, wäre ich bereit. Wenn die CDU es nicht will, bleibt ohne Groll eine gute Zusammenarbeit".
Jetzt kommen Söders Ambitionen deutlich zu spät und sind ein Desaster für die Union. Beide Kandidaten sind bereits beschädigt. Söder treibt mit dem verspätet vom Zaun gebrochenen Streit die CDU-Wähler erst recht zu den Grünbürgerlichen.
Fazit: Hinter einem macchiavellistischen Söder will sich die CDU nicht versammeln. Der Bayer hat mit seinem Verhalten jetzt schon den größtmöglichen Schaden für die Union angerichtet.