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Corona-Modelle der Experten liegen oft falsch

Einseitige Corona Berater

Modellrechnungen liegen oft falsch. Copyright: Pixabay
Das Beraterteam der Kanzlerin empfiehlt weiterhin harte Lockdowns und verweist auf Modellrechnungen. Doch diese Modelle liegen meist weit neben der Realität. Fatal ist die Fixierung auf die unrealistische Kontrolle der Neuinfektionen. So wurde ein wichtiger Faktor, des Schutz der Risikogruppen, in den Modellen venachlässigt. Mit schlimmen Folgen.

Deutschland verzeichnet aktuell 42.000 Corona Tote und ist unter den Top 5 der „neuen Sterbefälle“ weltweit. Das Durchschnittsalter der Verstorbenen ist 80 Jahre. Damit ist klar, dass die Lockdown Politik der Bundesregierung die Risikogruppe der Hochbetagten nicht schützt.

Mitverantwortlich sind Berater der Kanzlerin. Merkel, die Physikerin, vertraut einem 5-köpfigen Corona-Beraterteam, in dem neben dem Charité-Virologen Christian Drosten zwei Physiker sitzen. Sie liefern Modelle, die die Auswirkungen von Maßnahmen prognostizieren. Die Modellierer werben ganz im Sinne der Kanzlerin für schnelle, harte Lockdowns.

Problematische Prognosequalität

Fuchsbriefe hat sich die Prognosequalität ihrer Modelle, soweit sie veröffentlicht sind, näher angesehen. Viola Priesemann vom Max Planck-Institut in Göttingen, eine der Physikerinnen, prognostiziert in einem Paper Ende Oktober, dass sich bis „Mitte November die wöchentlichen Sterbefälle auf 500 bis 800 Fälle erhöhen.“

Prüft man im Rückblick nach, dann hat sich Priesemann in der worst case Variante um 23% verrechnet. In der Normalvariante waren es sogar 50% – und das bei einer Vorhersage, die gerade mal die nächsten 14 Tage betrifft. Von der Reichweite ihrer Prognosen hält Priesemann selbst nicht viel: „Beyond two weeks forecasts are difficult“ heißt es in dem Papier.

Einseitige Modellannahmen

Das hindert Priesemann aber nicht an einschneidenden und unrealistischen Empfehlungen. Im Medizinjournal „Lancet“ fordert Priesemann, die 7-Tage Inzidenz auf sieben Fälle pro 100.000 Einwohner zu drücken. Derzeit steht sie bei 167. Die Empfehlung käme dem totalen Stillstand nahezu aller wirtschaftlichen und privaten Aktivitäten gleich. In der 7. Ad-Hoc-Stellungnahme der Leopoldina vom 8. Dezember behaupten die Modellierer um Priesemann, dass ein kurzer, harter Lockdown die Zahl der Neuinfektionen pro Tag in die Nähe von 1.000 bringen würde. Derzeit liegt sie bei 12.500, trotz harter Beschränkungen seit dem 16. Dezember.

Verwiesen wird auf Irland. Dort hätten „schnell eingesetzte, strenge Maßnahmen über einen kurzen Zeitraum“ die Inzidenz radikal gesenkt. Priesemanns Modell hatte allerdings nicht auf dem Schirm, dass just ab diesem Zeitpunkt in Irland die Zahl der Neuinfektionen geradezu explodierte – auf aktuell 926 (7-Tage-Inzidenz).

Einseitige Fixierung

Die Modellierer sind einseitig fixiert auf Kontaktbeschränkungen und niedrige Fallzahlen. Jetzt im Winter zeigt sich, dass während der Lockdowns in Europa entgegen der Vorhersagen die Fallzahlen nicht ausreichend sinken. Und vor allem die Sterbezahlen der Hochbetagten steigen. Dennoch behauptet Priesemann: „Im Sommer 2020 waren die Altersgruppen 60+ offenbar gut geschützt“. Sie waren und sind es nicht. Eine effektive Testbarriere und FFP Masken fehlen bis heute.

In der Folge fallen über die Hälfte aller Todesfälle allein in den Seniorenheimen an. Eine Metastudie der Cochrane Library – eine Sammlung von Datenbanken, die verschiedene Arten von hochwertigen, unabhängigen Nachweisen enthalten, um Entscheidungen im Gesundheitswesen zu treffen – kam im Herbst zum Schluss, dass die Wirkung von Lockdowns unsicher ist. Die Empfehlung lautete auf den dringenden Schutz der Risikogruppen. Merkels Berater und Modelldesigner haben das ignoriert. 

Schweden hat den Trend umgekehrt

Ganz anders die Lage im von den Medien viel – und meist zu Unrecht – kritisierten Schweden. Hier geht die Zahl der täglichen Toten seit Anfang November laufend zurück. Am 12. Januar lag der 7-Tage-Durchschnitt bei 12 Verstorbenen, in Deutschland bei 861. An die Einwohnerzahl von Deutschland angepasst (das zirka 8-fache) wären es in Schweden vergleichbar knapp 100 Tote täglich.

Fazit: Das Berateteam der Kanzlerin empfiehlt weiterhin harte Lockdowns und verweist auf Modellrechnungen. Doch diese Modelle liegen meist weit neben der Realität. Fatal ist die Fixierung auf die unrealistische Kontrolle der Neuinfektionen. So wurde ein wichtiger Faktor, des Schutz der Risikogruppen, in den Modellen venachlässigt. Mit schlimmen Folgen.

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