Heizungsverbot löst Kauf-Boom aus
Der Novelle zuvorkommen
Der Markt reagiert rational. Einerseits würden Eigentümer mithilfe neuerer Heizungen ihre Energiekosten dämpfen wollen, so der BDH. Weitaus schwerer noch wiegt aber die Verunsicherung, die durch das der Ampelkoalition entstanden ist. Hausbesitzer ziehen Neuanschaffungen vor, um der Verschärfung des Gesetzes zuvorzukommen und die Nutzungsdauer ihrer Heizungen zu verlängern.
Die Ampel - und das grün geführte Wirtschaftsministerium - weiß, dass sie mit dem Vorhaben einen "Bock geschossen" hat. Darum zeigt sich nun auch Minister Robert Habeck (Grüne) offen für eine Verschiebung des Gesetzes. Zudem brachte er längere Übergangs- und Anpassungsfristen ins Spiel. Das hatte so auch der Koalitionspartner FDP gefordert (neben zahlreichen Verbänden). Ein Kompromiss im Heizungsstreit noch vor der parlamentarischen Sommerpause wird damit wahrscheinlicher.
Bremer Grüne werden Politik der Berliner Kollegen ausbaden
Auch der politische Schaden ist offensichtlich. Bundesweit liegen AfD und Grüne in Umfragen mit 16% inzwischen gleichauf und nur knapp vor der SPD (17%). Für die Bremen-Wahl (14.5.) werden den Grünen empfindliche Verluste prognostiziert (12%, -5,4%). Die SPD bleibt voraussichtlich stärkste Kraft. Die Regionalpartei "Bürger in Wut" (BIW) dürfte auf 8% kommen (+6%).
Fazit: Der handwerklich schlecht konzipierte Heizungstausch und die furchtbare Kommunikation der Ampel zeigen deutliche Spuren. Die Entwicklung ist auch ein Signal, dass staatliche Markteingriffe erhebliche Schwächen haben. Die Heizungsbauer können sich über eine Sonderkonjunktur freuen.
Hinweis: Eine ähnliche Sonderkonjunktur dürfte bei Fahrzeugen kurz vor dem Beginn des Verbrenner-Verbots zu erwarten sein.