Die Zahl der Unternehmenspleiten in Deutschland wird auch dieses Jahr deutlich sinken. Im gesamten Jahr werden bundesweit etwa 22.000 Unternehmen in die Insolvenz gehen. Das ist ein Rückgang von 5% gegenüber 2015. Seit 2003 ist die Zahl der Pleiten damit um 43% zurückgegangen – trotz zwischenzeitlicher Finanzkrise im Jahr 2008/09.
Regional gibt es große Unterschiede bei der Häufigkeit von Pleiten. So ist Nordrhein-Westphalen Spitzenreiter bei der Pleitenwahrscheinlichkeit. Im Durchschnitt müssen in NRW pro Jahr 11,9 von 1.000 Unternehmen aufgeben. Aber auch in Bremen (11,1) und im wirtschaftlich starken Hamburg (10,4) gibt es eine relativ hohe Insolvenzquote. Eine Übersicht der einzelnen Bundesländer finden Sie in der Tabelle:
Insolvenzen in DeutschlandBundesland | Quote* |
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NRW | 11,9 |
Bremen | 11,1 |
Hamburg | 10,4 |
Saarland, Berlin, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein | ca. 9 |
Niedersachsen | 7,6 |
Deutschland gesamt
| 7,5
|
Sachsen | 7,4 |
Rheinland-Pfalz | 6,4 |
Hessen | 6,3 |
Meck.-Vorpommern, Brandenburg, Thüringen | 5,5 |
Bayern | 5,1 |
Baden-Württemberg | 4,7 |
* von Tausend (= ‰) | Quelle: IW Köln | |
Auch hinsichtlich der Branchen unterscheiden sich die Insolvenzzahlen. Am stärksten insolvenzgefährdet ist nach wie vor der meist margenschwache Dienstleistungssektor. Ebenfalls mit einem hohen Risiko des Scheiterns behaftet sind der Handel (Marge) und das Baugewerbe. Die wenigsten Pleiten gibt es im verarbeitenden Gewerbe.
Fazit: Die bereits geraume Zeit anhaltende gute Konjunkturentwicklung im Verbund mit sehr niedrigen Zinsen schlägt sich positiv in den Insolvenzzahlen nieder. Hauptrisikofaktor für eine Pleite bleibt eine zu geringe Marge – besonders an einem wirtschaftlich schwachen Standort.