Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1913
Machtoption für Berlin

Parteien: SPD sorgt für Wechselwillen

Sigmar Gabriels Rückzug zugunsten von Martin Schulz verbessert die SPD-Situation vor allem in NRW. Damit wird auch eine Machtoption für Berlin möglich.
Nun hat die SPD die Chance zum Turnaround bei den Umfragewerten. Und über den Hebel Nordrhein-Westfalen-Wahl könnte der neue und laut Umfragen sehr beliebte Spitzenkandidat Martin Schulz am Ende sogar der Kanzlerin (gefährlich) nahe kommen. Sigmar Gabriel hat somit richtig entschieden. Die Genossen in NRW hatten selbst nicht die Traute, ihm zur Nominierung von Schulz zu raten. Zu unwägbar schien ihnen das Ganze. Die größte Profiteurin von Sigmar Gabriels Befreiungsschlag ist NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Die Hau-Schnau-Entscheidung des Ex-Parteichefs verbessert voran die Situation der Sozialdemokraten in Nordrhein-Westfalen. Denn Schulz ist als Rheinländer einer der ihren. Er ist seit Langem der erste Bundesvorsitzende, der aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland stammt und zugleich Kanzlerkandidat ist. Kraft selbst hatte nach Insiderinformationen den SPD-Ex-Chef gebremst. Sie wollte vermeiden, dass Gabriel vor der NRW-Wahl (14. Mai) als Parteivorsitzender zurücktritt. Sie fürchtete Irritationen der Wähler. Doch nun ist die Lage plötzlich positiv verändert. Der Mehltau, der mit Gabriels vermuteter Kandidatur auf der gesamten SPD lag, ist wie weggeblasen. Kraft selbst muss nicht befürchten, nach einem Wahlerfolg nach Berlin gedrängt zu werden – was unausweichlich geschehen wäre. Siegt sie im Mai, bleibt die SPD im Bundesrat in der Vorhand. Und die Wahlkämpfer an der Front erhalten einen Motivationsschub. Das vermeintliche Handikap von Schulz, in der Bundeshauptstadt nicht verankert zu sein, wird sich als Vorteil erweisen. Er ist nicht in die Kabinetts- und Regierungsdisziplin eingebunden. Er kann – anders als Gabriel oder als Peer Steinbrück 2013 – richtig Opposition machen. Schulz kann wie ein kleiner Trump gegen das „Hauptstadt-Establishment“ wettern. Er hat ein Schrödersches Mundwerk – was ihm auf großer Bühne aber auch zum Verhängnis werden kann. Man wird den Mann aus Würselen aufgrund seiner Erfahrung in Brüssel auch nicht zum Provinzler abstempeln können, wie den Pfälzer Kurt Beck. Helfen wird der SPD auch der Wechsel von Frank-Walter Steinmeier ins Bundespräsidialamt. Er ist der personifizierte Beleg, dass der Einfluss der Union bundesweit nicht mehr für eine eigene Positionsbesetzung reicht. Schon Gauck war kein Wunschkandidat von Merkel. In Berlin heißt es, dass der alte Machttaktiker Gerhard Schröder den zaudernden Gabriel zum letzten Dienst an der Partei bewegt habe. Der Mann aus dem Harz selbst hatte bis zuletzt gehofft, die Wende in den Meinungsumfragen zu schaffen. Doch Schröder habe ihm brutal klar gemacht, dass er nach der zu befürchtenden Wahlniederlage im Herbst ohnehin vom Fenster weg gewesen wäre.

Fazit: Der Führungswechsel bei der SPD war zwar keine geplante Strategie. Im Ergebnis aber sieht es so aus, als ob die Partei dennoch für einen spannenden Wahlkampf mit Wechseloption sorgen wird.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gold und Bitcoin gleichzeitig auf Allzeithochs

(Warum) Misstrauens-Anlagen boomen

Wenn zinslose Anlagen ohne „Gebrauchswert“ einen Preisboom verzeichnen, sollt man aufhorchen. Dann könnte „etwas im Busch sein“. Dies ist so ein Moment. Der Goldpreis verzeichnet mit 2.316 USD (2.163 EUR) einen Rekordpreis. Der Bitcoin tendiert mit 64.182 USD (59.962 EUR) ebenfalls um sein Allzeithoch herum. Und das, obwohl Zinsanlagen wieder attraktiv sind und auch die Börse Höchststände feiert, es also genügend Anlagealternativen gibt.
  • Fuchs plus
  • Dollar zeigt Muskeln

Fed im Stagflations-Dilemma

Die US-Notenbank Fed steckt in einem Stagflations-Dilemma. Das geht klar aus den jüngsten Zahlen zur US-Wirtschaftsentwicklung hervor. Noch rätseln die Märkte darüber, wie sich die Fed aus diesem Dilemma befreien will. Die Antwort dürfte bald absehbar werden - und vielen Zinssenkungs-Optimisten nicht gefallen. Der Dollar wird darauf noch kräftig reagieren.
  • Fuchs plus
  • US-Leitzins bewegt auch europäische Währungen

Pfund und Franken leiden unter Dollar-Stärke

Alle Welt schaut auf den US-Dollar und was die US-Notenbank aus den jüngsten Konjunktur- und Inflationsdaten macht. Anleger, die ihren Fokus etwas weiten, werden gute Anlagechancen bei einigen Cross-Rates entdecken. FUCHS-Devisen zeigt sie auf.
Zum Seitenanfang