Ökodesign-Richtlinie: Künftig nach genauen Kriterien
Die Ökodesign-Richtlinie der EU wird künftig an Aufwand und Ertrag gemessen. Auswüchse wie bei Glühbirnen und Gurkenkrümmung werden so wohl vermieden.
Brüssel startet eine Charmeoffensive bei Europas Bürgern. Es will durch weniger Reglementierung beliebter werden. Die Ökodesign-Richtlinie der EU wird faktisch auf Eis gelegt. Dies entnehmen wir dem Arbeitsprogramm der EU-Kommission für 2017. Unter dem Motto „Konzentration auf das Wesentliche“ sollen kleinteilige Vorgaben entfallen. Damit reagiert die Kommission auf Kritik namentlich aus Großbritannien. Dort waren bis ins Einzelne gehende Vorschriften aus Brüssel für Wasserkocher und Teekessel ein wichtiger Grund für den Brexit. Aber auch in Deutschland sorgten Vorgaben wie die für die Krümmung der Gurken oder den Ersatz der Glühlampen durch LED für reichlich Unmut. Dabei geht regelmäßig unter, dass der Anstoß bei vielen Produkten, namentlich den Glühlampen, von den deutschen politischen Ökofreaks gekommen ist. Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker lässt künftig Aufwand und Nutzen von Vorschriften genau abklopfen. Es sollen EU-weit nur noch Dinge reguliert werden, bei denen das Einsparpotenzial so groß ist, dass der Eingriff in den privaten Lebensbereich gerechtfertigt scheint.
Fazit: Für Hersteller und Handel heißt das mehr Vielfalt und mehr Optionen.