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Flüchtlingspolitik

Schwedische Fehler

Demonstration für Flüchtlinge in Stockholm | © Getty
Schweden gilt vielen als „Integrations-Musterland“. Die Erfahrung zeigt: Bildung alleine reicht nicht. 
Integration durch Bildung – Schweden zeigt, dass das allein nicht funktioniert. Im vergangenen Jahr hatte das Land im Verhältnis zur Bevölkerung in der EU mit Abstand die meisten Asylanträge. Doch Schweden gerät nicht erst in der aktuellen Flüchtlingskrise an seine Grenzen. Und das, obwohl es integrationspolitisch vorbildlich gearbeitet hat. Zwei- bis dreijährige Integrationskurse waren die Regel. Zum Vergleich: Hierzulande summieren sich die föderal organisierten Deutschkurse bisher auf ein paar hundert Stunden. Der Weg auf den Arbeitsmarkt ist extrem lang. Männer benötigen in Schweden durchschnittlich 3-7 Jahre, Frauen 9-11 Jahre, bis sie dort angekommen sind. 2003 nahm Schweden rund 80.000 Kriegsflüchtlinge aus dem Irak auf. 10 Jahre später hatten laut dortigem Rechnungshof nur etwas mehr als die Hälfte davon Arbeit. Ähnliches bei den Syrern. Seit 2011 flüchteten über 100.000 nach Schweden. Von denen, die 2013 ins Land kamen, haben bis dato rund 70% keine Arbeit gefunden. Unterschiede werden aber auch bei den arbeitenden Migranten deutlich. Im Vergleich zu denen, die ihren Wohnort selbst gewählt hatten, sind die behördlich Verteilten um 6 Prozentpunkte weniger beschäftigt und ihr Arbeitseinkommen lag um etwa 25% niedriger. Auch bei der lokalen Verteilung der Flüchtlinge hat sich Schweden große Probleme eingehandelt. Mit der sogenannten „Dispersal policy“ wollte Stockholm die Flüchtlinge möglichst gleichmäßig über das Land verteilen. In der Praxis geschah dies vor allem nach verfügbarem Wohnraum. Der aber findet sich vor allem in strukturschwachen Gebieten mit wenig Arbeit. Die Integrations-Probleme der Zukunft sind damit programmiert. Das gilt auch für Deutschland. Der umgekehrte Weg führt nicht automatisch zum Erfolg. Asylsuchende können sich in Schweden auch den Ort selbst aussuchen, sofern sie eine Wohnung finden. In Städten wie Malmö oder Stockholm führt dies zunehmend zur Ghettoisierung in den Vorstädten.

Fazit: Wenn Schweden eines zeigt, dann dies: Damit Integration gelingt, müssen die Flüchtlinge zu den freien Arbeitsstellen, nicht zu den leerstehenden Wohnungen geführt werden. Auch damit ist es nicht getan: Jahr für Jahr hebt die Regierung in Stockholm ihren Etat für Migration und Integration um Milliardenbeträge an.

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