Seit der politischen Öffnung 2010 geht es mit der Wirtschaft in Myanmar steil bergauf. Im vergangenen Jahr wuchs der deutsche Export in Richtung Myanmar aber um 3,5% auf 130 Mio. Euro, meist Maschinen (40%). Der Exportweltmeister Deutschland liegt in Myanmar weit abgeschlagen hinter den regionalen Mächten China, Thailand und Singapur.
Die Dynamik der myanmarischen Wirtschaft zeigt sich hierzulande in der anderen Richtung. Im vergangenen Jahr importierte Deutschland aus Myanmar Waren im Wert von 100 Mio. Euro. Das sind fast 80% mehr als 2013. Neben Schmuck, Textilwaren und Nahrungsmitteln exportiert Myanmar Erdgas. 70% der Auslandsinvestitionen gingen in den vergangenen Jahren in die Öl- und Gasförderung sowie in die Energieerzeugung.
Stabilisiert sich das Land nach dem Wahlsieg der Opposition weiter, bieten sich für deutsche Unternehmen gute Perspektiven. In den kommenden Jahren soll sich das Wirtschaftswachstum in Myanmar mit über 8% p. a. fortsetzen. Allein in diesem Jahr stiegen im Vergleich zu 2014 die Investitionen um 14%, der Konsum um 4%, die Importe sogar um 24%. Über 8 Mrd. US-Dollar an Investitionsgeldern flossen im Geschäftsjahr 2014/15 ins Land. Zwei Jahre zuvor waren es noch 1,4 Mrd. Dollar.
Riesigen Investitionsbedarf gibt es im Bausektor sowie in der gesamten Infrastruktur. Beispiel Energie: Bis 2030 will Myanmar seine Stromerzeugungskapazitäten auf 23,6 GW mehr als verfünffachen. Bisher hat nur rund ein Drittel der Bevölkerung Zugang zum Stromnetz. Im „Electric Master Plan“ setzt das Land vor allem auf den Bau neuer Kohlekraftwerke.
In der noch sehr jungen Demokratie werden sich in den kommenden Jahren Risiken halten. Derzeit ist ungewiss, wie die bisherige formal zivile Regierung ihren Machtverlust hinnimmt – schon vor der Wahl gab es Unstimmigkeiten, z. B. unvollständige Wählerverzeichnisse oder der Ausschluss von Kandidaten.
Fazit: Stabilisiert sich die Lage in Myanmar auch nach der Wahl weiter, können auch deutsche Unternehmen verstärkt den Schritt in das Land wagen.
Hinweis: Bei der KfW, bei Euler Hermes, der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit oder der Delegation der Deutschen Wirtschaft können Sie sich konkret über das Land sowie Fördermöglichkeiten und Exportabsicherungen für Unternehmen informieren.