Der Klima-Pranger von Paris
Auch wenn das Klimaschutzabkommen das 2-Grad-Ziel deutlich verfehlt: Paris hat für die globale Energiewende die Weichen gestellt.
Das Klimaschutzabkommen hat vor allem einen konkreten Erfolg – es gibt nun einen internationalen „Klima-Pranger“. Bis zum Ende der Verhandlungen hatten 187 Staaten eigene Klimaschutzprogramme vorgelegt. Mit der Unterzeichnung haben sich die Nationen verpflichtet, ihre Programme regelmäßig zu prüfen. Das Druckmittel, um die gesetzten Ziele einzuhalten, ist Scham. Alle fünf Jahre müssen die Staaten auf der Weltbühne Klimapolitik betreiben. Erfolge und Misserfolge werden transparent – auch für das eigene Volk. Wer sich künftig nicht an seine Versprechen hält, muss mit deutlichem Imageverlust rechnen. Sogar die ölfördernden Staaten haben ihre nationalen Ziele vorgelegt, wenn auch nach einigem Zögern. Nur von sechs klimapolitisch relativ bedeutungslosen Ländern wie Nicaragua oder Panama fehlt ein Programm. Allerdings verfehlen die nationalen Programme das 1,5-bis-2-Grad Ziel noch um Längen. Trotz des Bekenntnisses zum Klimaschutz bleibt den Staaten viel Spielraum, ihre wirtschaftlichen Prämissen zu verfolgen und Geschäfte mit fossilen Brennstoffen zu betreiben.
Fazit: Mit den selbst auferlegten Programmen und dem Klima-Pranger als Druckmittel hat die Klimapolitik wenigstens den Spatz in der Hand.