Der Trend trügt
Ben Bernanke hat der neuen Fed-Chefin Janet Yellen ein Ei ins Nest gelegt.
Ben Bernanke hat der neuen Fed-Chefin Janet Yellen ein Ei ins Nest gelegt. Eine Arbeitslosenquote von 6,5% müsse erreicht werden, dann müsse die Fed langsam an eine Zinserhöhung denken, hat sich die Notenbank in ihrer Außenkommunikation festgelegt. Dieser Punkt ist bald erreicht. Die Arbeitslosenquote in den USA sinkt – auch wenn die Erwartungen für die morgigen (Freitag) Daten zurückhaltend sind. Die Arbeitslosendaten sind jedoch der falsche Fokus. Die USA hat weiter kräftige Zuwanderung, aber die Zahl der neu geschaffenen Jobs hält nicht mit. Die Folge: Immer mehr Menschen fallen aus der Arbeitsmarktstatistik heraus, weil sie die Jobsuche aufgeben. Dafür liegt die Empfänger-Quote für Sozialhilfe in den USA mit ca. 15% doppelt so hoch wie in Deutschland mit ca. 7%. Folglich kann Yellen eine Zinsentscheidung nicht auf dem Rückgang der Arbeitslosenquote aufbauen. Andererseits muss sie dafür sorgen, dass der Markt nicht auf frühzeitige Zinserhöhungen spekuliert.
Fazit: Yellen könnte mit einer Zinsanhebung länger warten, als es die Arbeitsmarktstatistik nach den Vorgaben der Fed eigentlich erwarten ließe.