Mehr Chaos
Die Präsidentin ist suspendiert. Doch Brasiliens Wirtschaft und Politik kommen nicht zur Ruhe.
Die Ablösung der Präsidentin Brasiliens erweist sich als weitere Station auf dem Weg ins Chaos. Denn nun erreichen die Korruptionsermittlungen auch die neue, rechte Regierung des ebenfalls unter Verdacht stehenden Vizepräsidenten Michel Temer. Zunächst musste der Planungsminister Romero Juca seinen Hut nehmen. Nun steht Senatssprecher Renan Calheiros vor der Ablösung. Juca und Calheiros wurden von den brasilianischen Medien bei Versuchen erwischt, die Korruptionsermittlungen rund um den Petrobras-Skandal abzuwürgen. Dies, nachdem die gewünschte Ablösung der gewählten Regierung erreicht war, die Ermittlungen gegen Mitglieder der neuen Koalition aber noch nicht weit fortgeschritten sind. Unterdessen zeichnet sich ab, dass die politische Linie der neuen Regierung bereits zum Start auf harten Widerstand trifft. Die angestrebte Rentenreform vor dem Hintergrund der Etatprobleme wird von den Gewerkschaften vehement abgelehnt. Zu den ersten Maßnahmen der Regierung Temers zählt zudem das Aus für einen Fonds, der Einnahmen der staatlichen Ölfirma Petrobras für Bildungsmaßnahmen zur Verfügung stellt.
Fazit: Die Ablösung Dilma Rousseffs bringt weder politische Stabilität noch Fortschritt für die Wirtschaft.