Öffentliche Investitionen überschätzt
Stärkerer Zuwachs als beim BIP
Seit 2005 stiegen die staatlichen Investitionen mit 3,8% p.a auf zuletzt rund 70 Mrd. Euro. Der Anstieg war stärker als der Zuwachs der Gesamtausgaben beziehungsweise des nominalen Bruttoinlandsprodukts. Für die kommenden Jahre wird ein Zuwachs der öffentlichen Investitionen um 5% p.a. erwartet. Mehr als ein Schönheitsfehler: Es handelt sich um nicht preisbereinigte Werte. Die spezifische Inflationsrate für Investitionen der öffentlichen Hand liegt aber deutlich höher als die normale. Die KfW schätzt, dass etwa die Hälfte des nominalen Zuwachses dadurch aufgefressen wird.Schleichender Verzehr
Damit liegt der Zuwachs der öffentlichen Investitionen unter den üblichen 2% p.a., die abgeschrieben werden. Es findet also, wie bereits das Institut der Deutschen Wirtschaft feststellte, ein schleichender Verzehr des Kapitalstocks statt. Die höheren Ausgaben der nächsten Jahre werden das Bild nur unwesentlich verbessern. Bedenklich: Der Bund überwies zuletzt gut 50 Mrd. Euro an Länder und Kommunen für Investitionen. Die investierten aber nur 45 Mrd. Euro – zweigten also einen Teil ab bzw. konnten das Geld noch nicht sinnvoll einsetzen.Fazit: Einen vielfach höheren Effekt als öffentliche haben private Investitionen. Die lahmen seit Jahren und lassen sich auch nicht vom IWF dekretieren.