Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2585
Kommentar zum TV-Duell Merkel/Schulz

Sozialdemokratische Union

Kanzlerin und Kandidat diskutierten im Fernsehen. Szenen einer alten Ehe, die keineswegs zerrüttet ist. Der treffendste Kommentar kam vom Vorsitzenden der Partei Die Linke, meint Ralf Vielhaber.

Fuchsbriefe Chefredakteur Ralf Vielhaber„Martin Schulz hat sich nicht von der Union abgesetzt.“ Ein treffender Satz, den der Linken-Fraktionsvorsitzende Dietmar Bartsch nach dem „Duell“ der Spitzenkandidaten gestern äußerte. Wie sollte der SPD-Chef auch? Eindrucksvoller als im gestrigen Schlafwagen-Talk kann nicht sichtbar werden, dass die Union die SPD geschluckt hat. Ein Jens Spahn widerspricht der Kanzlerin oft deutlicher als ein Martin Schulz es gestern tat. Tun konnte. Denn die Parteien und die Ansichten ihrer Spitzenkandidaten unterscheiden sich nur in Nuancen.

Zwei Punkte gab es, wo klare Unterschiede festzustellen waren. Schulz will die Verhandlungen mit der Türkei zum EU-Beitritt abbrechen. Kurioserweise verlässt er damit die bisherige Linie der Genossen – Angela Merkel behält sie bei, indem sie Schulz nicht bedingungslos beipflichtet. Und Schulz schließt ein Bündnis mit der Linken nicht aus. Merkel schon. Dafür räumt sie noch die mögliche Rentenkontroverse ab. Und bekennt sich zu einer Renteneintrittsgrenze von höchstens 67.

 

Die feindliche Übernahme der SPD durch die CDU

Der Kanzlerin ist damit gelungen, was Ex-Kanzler Gerhard Schröder ansatzweise vorgemacht hatte. Die feindliche Übernahme zunächst der Position des Gegners – bei Schröder hieß das der 3. Weg – und damit auch der Stimmen bei Wahlen. Die SPD war nicht machthungrig genug, das mitzutragen. Sie opponierte und zerfleischte sich schließlich selbst. Die Machtpartei Union hat weniger Vorbehalte. Die breite gesellschaftliche Mitte steht links, also macht man linke Politik.

Die SPD steht kurz vor der Selbstaufgabe. Inhaltlich weiter nach links rücken will sie nicht. Nach rechts, das hieße den alten wirtschaftsfreundlichen Schröder-Kurs wiederaufzunehmen. Vize-Parteichef Sigmar Gabriel glaubt – realistischerweise – nicht mehr an die Kanzlerschaft von Martin Schulz. Und macht das auch noch öffentlich. Schulz lässt öffentlich durchblicken, dass er auch mit dem Posten des Vizekanzlers ganz gut leben kann. Man meinte schon, eine 18 unter seiner Schuhsohle kleben zu sehen.

Der Neuauflage der Großen Koalition steht beim Spitzenpersonal nichts im Wege. Außer der Wähler. Kommt es so, hätte man weitere vier Jahre Zeit, die Fusion der beiden Volksparteien zur SDU, der Sozialdemokratischen Union, inhaltlich voranzutreiben, meint Ihr

Ralf Vielhaber

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Buntes Land, graue Medien

Verfassungsgericht: Kritische Kommentare erlaubt

Das Bundesverfassungsgericht hat die Bundesregierung zum zweiten Mal ausgebremst. Erst musste es die Ampelkoalition in Haushaltsfragen auf den korrekten Weg zwingen. Nun hat das oberste Gericht der Regierung untersagt, einen kritischen Kommentar eines Journalisten gerichtlich zu verbieten. Dieses Novum ist aber nur ein Mosaik-Steinchen in einer ganzen Reihe von Versuchen, kritische Berichterstattung zu unterbinden, meint FUCHSBRIEFE-Chefredakteur Stefan Ziermann
  • Fuchs plus
  • Je dunkler die Zeiten, desto heller strahlt die Romantik

Sammler entdecken die Romantik wieder

Je dunkler die Zeiten, desto heller strahlt die Sehnsucht nach Romantik. Das bekommt auch der Kunstmarkt zu spüren, auf dem die Werke dieser Epoche wieder stärker gesucht werden. Das manifestiert sich in der Preisentwicklung.
  • Fuchs plus
  • Klimaschützer bremsen Geschäftsflugzeuge in Europa aus

Business Aviation wächst global

Die Klimaschützer bremsen die Business Aviation in Europa spürbar aus. Das zeigt sich bei einem Blick auf die Wachstumszahlen der Branche. Der geht es weiterhin gut, aber das Wachstum verschiebt sich deutlich in andere Regionen der Welt.
Zum Seitenanfang