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Nach dem Putsch

Türkei: Investoren willkommen

Nach dem misslungenen Militärputsch sind ausländische Investoren und Geschäftspartner erst recht in der Türkei willkommen.
Obwohl die EU-Beitrittsperspektive der Türkei nach dem gescheiterten Putschversuch heftig wackelt, bleiben die Aussichten für Unternehmer gut. Einerseits manövriert Recep Tayyip Erdogan das Land mit seinen harschen Reaktionen (Debatte über die Wiedereinführung der Todesstrafe, „Säuberungen“ im Beamtenapparat und beim Militär) auf ein politisches Abstellgleis. Andererseits stärkt er der Wirtschaft demonstrativ den Rücken. Der Aktien- und Anleihenmarkt hat auf die politische Krise reagiert. Das war aber nicht einmal heftig und dürfte ein kurzfristiger Ausschlag sein. Die türkische Lira war kurz eingebrochen und hat sich zügig stabilisiert. Angesichts von 30% Wertverlust gegenüber dem Euro seit Anfang 2015 scheint allmählich ein Boden erreicht zu sein. Die Börse in Istanbul ging um nur 5% zurück. Am Anleihenmarkt stiegen die Kreditausfallversicherungen für türkische Staatspapiere an. Die Credit-default-swaps zur Absicherung von 10 Mio. US-Dollar für fünjährige Papiere kletterten um 16.000 auf 241.000 US-Dollar. Angesichts des Leistungsbilanzdefizits von über 4% vom BIP braucht das Land einen steten Kapitalzufluss. Die türkische Regierung wird nun noch mehr tun, um ausländische Investoren langfristig bei Laune zu halten. Die Zentralbank, ohnehin bereits hart auf Erdogan-Kurs getrimmt, hatte bereits die Leitzinsen gesenkt – trotz hoher Inflationsrate von über 9%.  Nun ist eine weitere Lockerung der Leitzinsen in dem Bosporus-Land denkbar. Außerdem hat die Notenbank sofort angekündigt, alles Nötige für die Finanzstabilität zu tun. Darum erhielten Geschäftsbanken sofort unbegrenzten Zugang zu Liquidität, ohne dafür eine Gebühr zahlen zu müssen. Deutschen Unternehmer in dem Land dürften daher kaum negativ betroffen sein. Insbesondere Exporteure (z. B. Automobilzulieferer, Textilindustrie, Chemie), die aus der Türkei heraus agieren, profitieren von einer schwächeren Lira. Unternehmen, die in die Türkei verkaufen (vor allem Investitionsgüter) müssen sich vorübergehend auf Zurückhaltung bei den Abnehmern einstellen. Einen massiven Einbruch der türkischen Nachfrage nach deutschen Waren und Dienstleistungen (22 Mrd. Euro Volumen im Jahr) erwarten wir nicht. Vorsicht ist bei der Zahlungsmoral angebracht. Diese hatte sich nach Angaben der Kreditversicherer in jüngerer Zeit schon verschlechtert. Größere Probleme wird die Tourismusbranche bekommen. Diese hatte zwar bereits vor dem Putsch mit rückläufigen Buchungszahlen zu kämpfen (wegen der Terroranschläge). Die Buchungen aus Deutschland gingen in diesem Jahr bereits um ein Viertel zurück. Daran werden auch die vielen Sonderangebote und Preissenkungen nichts ändern.

Fazit: Erdogan hat den Putschversuch abgewehrt und richtet die Strukturen auf sich aus. Das ist politisch fragwürdig, wird das Land aber stabilisieren. Unternehmen können an ihren Plänen festhalten. Die schwache Lira macht Investitionen preiswerter und die Türkei bleibt das Tor zum Nahen Osten.

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