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Deutsche Hersteller können sich dem Wettbewerb nicht mehr entziehen

Rabattschlacht bei E-Autos beginnt

© Mipan / Panthermedia
Der deutsche Automarkt hat sich bisher besser entwickelt, als zu Anfang des Jahres erwartet. Aber der E-Auto-Markt bereitet sorgen. Die immer stärker werdende Konkurrenz setzt der deutschen Autoindustrie zu. Ihre Preispolitik wird zunächst zu Marktanteilsverlusten führen.

Bei den E-Autos haben sich jetzt auch die deutschen Hersteller auf einen Preiskampf eingelassen (FB vom 24.04.). Allerdings dürften die deutschen Produzenten in den kommenden Monaten bei E-Autos spürbar Marktanteile verlieren. Denn der Wettbewerb in der Autoindustrie konzentriert sich zunehmend auf E-Autos. Bei den Verbrennern sind Marktposition und Marktanteile der etablierten Hersteller zementiert.

Ursache für die Defensive der deutschen Hersteller ist zum einen die Wettbewerbssituation. Tesla hat seine Preise bereits massiv gesenkt, um seine Verkäufe zu steigern. Hinzu kommt eine zunehmend starke Konkurrenz aus China. Besonders BYD hat eine vielversprechende Modellpalette und versucht, seine Verkäufe in Deutschland auszuweiten.

E-Auto-Verkäufe wachsen stark

Die E-Auto-Verkäufe sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stark gestiegen. Im Juni 23 wurden mit 53.000 E-Autos fast ein Drittel mehr verkauft als im Vorjahresmonat. Der E-Marktanteil liegt bei 16% im ersten Halbjahr. Allerdings waren November und Dezember 2022 mit zusammen 162.000 E-Autos viel verkaufsstärker. Das waren Vorzieh-Effekte. Denn damals lief die hohe Förderung aus. 

Die Autohersteller haben dagegen zu optimistisch geplant. Daher müssen sie viele E-Autos zwischenparken, denn sie finden derzeit keine Käufer. Selbst Tesla exportiert derzeit massenhaft Fahrzeuge aus der Gigafactory Grünheide (bei Berlin) nach Taiwan, weil der Absatz hierzulande für den Output viel zu gering ist. 

Deutsche Hersteller können sich dem Wettbewerb nicht entziehen

Obwohl deutsche Hersteller keine Rabatte auf E-Autos geben wollen, weil sie Image-Schäden fürchten und ihre Margen hoch halten wollen. Darum stellen sie ihren Vertrieb gerade auf das Agenturmodell um und bestimmen selbst die Verkaufspreise. Hintergrund: Die bisher dafür zuständigen Händler gaben bei schwachen Verkäufen Preisnachlässe. Nun kommen die Autohersteller mit den hohen Listenpreisen hart in der Realität an.

Die deutschen Hersteller können sich dem Preiskämpf aber nicht dauerhaft entziehen. Denn die Nachfrage sei katastrophal. Vor allem die neuen Orders "liegen am Boden", wie es aus der Branche heißt. Noch versucht z.B. VW, den dünnen Markt durch eine vorübergehend gedrosselte Produktion abzufangen. In den kommenden Monaten wird es aber dennoch zu größeren Rabatten bei E-Autos kommen. Parallel dazu werden die Margen der deutschen Hersteller zurückgehen.

Fazit: Die deutschen Autohersteller geraten beim E-Auto immer stärker unter Druck. Zu optimistische Erwartungen und eine immer stärkere Konkurrenz zwingen sie zunehmend dazu, Rabatte zu geben.
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