Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1961
Produktion steigt deutlich, Nachfrage sinkt weiter

Rohöllagerkapazitäten bald ausgeschöpft

Die Lagerkosten für Öl werden aus Platzmangel steigen. Bildquelle: Picture Alliance
Saudi-Arabien und Russland holen Öl aus dem Boden, was das Zeug hält. Doch der Einbruch der Weltkonjunktur bremst die Nachfrage aus. Die Folge: Öl muss in riesigen Mengen eingelagert werden. Wo, ist die Frage, die sich immer lauter stellt.
Der Ölkrieg, den Saudis, Russen und US-Amerikaner führen, lässt die Öllager knapp werden. Schon in sechs Monaten dürften sämtliche Einlagerungsmöglicheiten an Land ausgeschöpft sein. Davon geht die Marktforschungsgesellschaft Kayrros aus. Sie beobachtet über Satellit die Einlagerung in Tanks an Land. 

Den derzeitigen Füllstand der Tanks an Land gibt Kayrros mit rund 61% an. Besonders aktiv bei der Einlagerung an Land sind derzeit die großen Ölhändler, Vitol, Glencore und Trafigura. Sie decken sich allem Anschein nach vor allem am Spotmarkt mit besonders preisgünstigem Rohöl ein und warten auf die Preiserholung. Glencore hat erst vor zwei Wochen einen der größten Supertanker der Welt gechartert um dort drei Mio. Barrel einzulagern.

Lagerkapazitäten werden teuer

Die Folge des Einbunkerns sind bereits steigende Preise für die Einlagerung auf Tankern. Der Preis für einen Sechs-Monats-Vertrag für einen großen Tanker mit 2 Millionen Barrel Kapazität hat sich binnen kurzer Zeit auf 85.000 USD am Tag verdoppelt. Bei einem Drei-Monats-Vertrag sind es schon 150.000 Dollar am Tag. Zum Vergleich: Am Spotmarkt werden bis zu 300.000 Dollar am Tag für Kurzcharter gezahlt. Die Frage ist, wie lange sich die Ölhändler das leisten und damit die Ölförderer ihre derzeitige hohe Förderleistung aufrecht erhalten können.

Denn während die Ölförderung bisher immer noch steigt, nimmt der Öl-Verbrauch – bedingt durch die geringere Nachfrage aufgrund des Coronavirus – ab. Torbjorn Tornqvist, CEO von Gunvor, einem auf Zypern registrierten Ölhandelsunternehmen mit Sitz in Amsterdam, Genf und Singapur, kommt zu der Einschätzung, dass schon im April die Ölnachfrage um fünf Mio. Barrel am Tag fallen könnte. Das entspräche rund 5% der weltweiten Nachfrage. Andere Schätzungen gehen von einem noch stärkeren Verbrauchsrückgang aus. Gleichzeitig beträgt die Produktionssteigerung allein Saudi Arabiens, Russlands und der Emirate etwa 3% der Weltproduktion. Das ergibt rund acht Mio. Barrel Öl am Tag, die momentan produziert, aber nicht verbraucht würden.

Fazit: Im Worst Case Szenario müssten 25 Mio. Barrel Öl Tag für Tag eingelagert werden. Das geht nur, indem die Tankerflotten dazu genutzt werden. Entsprechend werden die Lagekosten – vor allem auf See – steigen.
Meist gelesene Artikel
  • Die verschneiten Pfade zur Weisheit

Das Christkind, der Nikolaus und der verborgene Schatz in der Fuchsburg

Grafik erstellt mit DALL*E
In einem Land, wo die Winter neuerdings wieder kälter waren und die Nächte länger dauerten, lebte die Legende von der Fuchsburg, einem Ort voller Weisheit und Geheimnisse. Nur alle 75 Jahre öffnete sie ihre Tore für einen einzigen Tag, und jenen, die den Weg fanden, versprach sie kostbares Wissen und kluge Ratschläge – zu einem unschlagbaren Preis.
  • Fuchs plus
  • Die Top 10 in TOPS 2025 - Die besten Vermögensmanager

Zweimal Nummer eins im deutschsprachigen Raum

© Verlag FUCHSBRIEFE mit DALL*E und Adobe Express
Acht Banken finden sich in diesem Jahr auf einem Goldrang: die Alpen Privatbank, die Globalance Bank, die Kaiser Partner Privatbank, Merck Finck – A Quintet Private Bank, die Liechtensteinische Landesbank, die Schelhammer Capital Bank, die Bank Vontobel Europe und die Weberbank. Sie alle haben 90 % der Bestleistung im Test erreicht.
  • Der Ukraine-Krieg geht zu Ende

Kalter Krieg 2.0? Europa braucht neue Antworten

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber
Der Krieg in der Ukraine geht in die Endphase. Politische und wirtschaftliche Themen benötigen schon in Kürze Antworten. Wie sieht die Zukunft der Ukraine aus? Und wie kann Europa langfristig Stabilität schaffen, ohne in die Logik des Kalten Krieges zurückzufallen? Visionen sind gefragt, und Brüssel ist dabei gefordert, meint FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Umstrukturierung der Krankenhaus-Landschaft

Krankenhausreform konzentriert Spezialisierung

Die Krankenhausreform wird zu einer forcierten Spezialisierung der Krankenhäuser führen. Das wird die Grundversorgung kaum negativ betreffen, aber dazu führen, dass nicht mehr "jedes Haus alles anbietet", so Kliniken im Gespräch mit FUCHSBRIEFE. Wir erläutern, wie sich die Krankenhauslandschaft ändern wird.
  • Fuchs plus
  • Vermögensanlage auf dem gedeckten Tisch

Von Tischkultur und Tafelsilber

Um köstliche Speisen angemessen zu präsentieren, eignen sich Tafelaufsätze. Zumeist aus Glas, Silber, Porzellan oder Keramik gefertigt, sind sie ein Spiegel ihrer kunsthistorischen Entstehungszeit. Gleichzeitig sind es auch interessante Anlageobjekte. Namhafte Designer waren häufig mit der Gestaltung betraut. Je nach Bekanntheitsgrad des Künstlers und der verwendeten Materialien differieren auch die Preise.
  • Fuchs plus
  • Kleinteilige Angebote in Auktionshäusern

Auktionshäuser mit trüben Aussichten

Auffällig in den deutschen Auktionshäusern dieses Jahr ist die zunehmende Entzerrung des umfangreichen Angebots. Diese werden in vielfach kleinteiligere Formate gewandelt. Zusätzlich sind die gedämpften Zukunftserwartungen auch auf dem Kunstmarkt zu spüren.
Zum Seitenanfang