Rohstoffunternehmen klagen über verzerrte Märkte
Mehrere große Rohstoffkonzerne wollen einen neuen Preisfindungsmechanismus an der Londoner Metallhandelsbörse durchsetzen. Die Rohstoffkonzerne argumentieren gegenüber der London Metal Exchange (LME), dass sich die Struktur des Metallangebots und der Nachfrage derart stark verschoben haben, dass die bisherige Preisbildung nicht mehr gut funktioniere.
Nickel zeigt massive Marktverzerrung an
Als Beispiel für die Marktentwicklung wird dabei Nickel angeführt. Das Industriemetall wird in großem Umfang für die Produktion von rostfreiem Stahl benötigt. In jüngerer Zeit ist eine starke Nachfrage nach Nickel für die Herstellung der Batterien für Elektroautos hinzugekommen.
Die hohe und wachsenden Nickel-Nachfrage für E-Autos reduziert das verfügbare Nickelangebot, auf dem aber die Preisbildung für das Industriemetall beruht. Noch im Jahr 2010 entfielen 57% der weltweiten Nickelproduktion auf die so genannte Class 1. Das ist jenes Material, das als einzige Nickel-Variante in die Lagerhäuser der LME eingeliefert wird. Es ist die Basis für die Ermittlung des Nickelpreises auf Basis von Angebot und Nachfrage. Inzwischen beträgt dieser Anteil nur noch 30% der gesamten weltweiten Nickelproduktion, mit kontinuierlich sinkender Tendenz. Diese Marktverschiebung erklärt sich daraus, dass neue Nickel-Produkte auf den Markt gekommen sind, die für die Batterieproduktion für E-Autos stark nachgefragt werden.