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Produktivität – schwache Entwicklung

Schwacher Euro verdeckt schleppende Produktivitätsentwicklung

Deutsche Unternehmen haben in den Jahren seit der Finanzkrise nur noch schwache Produktivitätszuwächse erzielt. Die Unternehmen bauten ihre Belegschaft auf, während sie nur wenig investierten. Sie rechneten mit starken Exportzuwächsen, die so nicht eintraten. Stattdessen wurden ihre Gewinne vom schwachen Euro gestützt. Das stellt ein großes Risiko dar....

Für die deutsche Wirtschaft brechen härtere Zeiten an. Und das keineswegs nur wegen der Konjunkturflaute, die schon lange absehbar war (FB vom 22.12.2018). Die Probleme sitzen längst tiefer. Der schwache Euro schadet den deutschen Unternehmen. Denn er führt zu einer Schwächung der Wettbewerbsfähigkeit. Zusammen mit den demografischen Problemen am Arbeitsmarkt braut sich eine sehr ungesunde Mischung zusammen.

Die Produktivität deutscher Unternehmen wuchs zwischen 2012 bis 2017 nur um 1,1% jährlich. In den Jahren 2001 bis 2007 waren es noch 3,7% im Jahr. Die USA erreichten 2012 bis 2015 im Schnitt jährlich wenigstens noch 2,1%.

Mitarbeiteraufbau statt Investitionen in Anlagen – Beschäftigungsaufbau stärker als Entwicklung der Wertschöpfung

Statt in neue Anlagen zu investieren, bauten die deutschen Unternehmen Mitarbeiter auf. 2001 bis 2007 wuchs die Kapitalintensität um 0,6% im Jahr. Nach der Finanzkrise zwischen 2012 und 2016 gab es eine um 1,1% im Jahr sinkende Kapitalintensität. Der Kapitalstock ging um 0,4% zurück. Die Abschreibungen lagen also über den Investitionen. Gleichzeitig stieg die Zahl der Erwerbstätigen.
Der Beschäftigungsaufbau war stärker als der Anstieg der Wertschöpfung. Besonders große, exportstarke Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie bauten Beschäftigung auf. Sie rechneten mit einer Fortsetzung des starken Wachstums der Exporte wie vor der Finanzkrise.

Unternehmen scheinen Gefahr nicht zu erkennen – schwacher Euro stärkt Gewinne dennoch

Die Unternehmen scheinen sich der Gefahr nicht bewusst zu sein. Bei einer Befragung des IW gaben ein Drittel der Unternehmen an, heute den gleichen Leistungszuwachs mit geringerem Investitionsaufwand erreichen zu können. Das spricht dafür, dass sie den Einfluss der Währung unterschätzen.
Wegen des schwachen Euro hatten die Unternehmen in Drittländern hohe Verkaufszahlen. Das hat die schwache Produktivitätsentwicklung übertüncht. Die USA sind das wichtigste Zielland deutscher Exporte. In den Jahren nach 2008 wurde der Dollar wieder stärker. Seitdem hat er zum Euro 41% an Wert gewonnen, der Euro entsprechend nachgegeben und deutsche Waren verbilligt.

Mitte der 20er Jahre könnte ein Dollareinbruch kommen- Rezession als Folge

Jetzt müssen die deutschen Firmen doppelt aufpassen! Die schwache Produktivität ist ein Zeichen schwindender Wettbewerbsfähigkeit. Zugleich wird in den nächsten Jahren der währungsseitige Rückenwind abflauen. Bis Mitte der 20er Jahre könnte der Dollar sogar stark einbrechen.
Dann droht nicht nur deutschen Exporteuren Ungemach. Deutschland muss sich ernsthaft vor einer schweren Rezession in Acht nehmen. Auf Grund ihrer schlechten Produktivitätsentwicklung werden die Exporteure kaum mit Preissenkungen gegen die zyklische Aufwertung des Euro angehen können, die unseres Erachtens bis zum einem Kurs EUR|USD von 1,80 führen kann.

Fazit

Die deutschen Unternehmen lassen sich vom schwachen Euro einlullen. Die Rechnung wird nachgereicht.

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