Silber-Markt bildet strukturelles Defizit aus
Der Silberpreis bildet gerade einen Boden aus. Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr rutschte der Silberpreis auf die psychologisch und charttechnisch wichtige Marke von 22 US-Dollar je Feinunze ab. Beide Male drehte der Preis prompt wieder nach oben. Die Unterstützungszone im Bereich der 22-Dollar-Marke ist inzwischen sehr massiv.
Industrie verbraucht immer mehr Silber
Der Silberpreis bekommt vor allem fundamental einen immer stärkere Rückendeckung. Die zunehmende Digitalisierung und Elektrifizierung sorgen für einen wachsenden industriellen Bedarf. Gerade im industriellen Sektor dürfte sich der Verbrauch verstärken. Für jedes neue E-Auto schätzt man einen Verbrauch von rund zwei Unzen Silber. Bereits in diesem Jahr soll die Silber-Gesamtnachfrage bei mehr als einer Milliarde Unzen liegen. Das wären 15% mehr als im vorigen Jahr.
Auf der anderen Seite geht das Minenangebot sukzessive zurück. Die Weltjahresförderung lag im Jahr 2016 noch bei 28.076 Tonnen. Im Jahr 2020 wurden dagegen nur noch 24.831 Tonnen Silber gefördert. Das ist ein Rückgang von gut 11%. Aktuell kann nur das Angebot aus dem Recycling den Nachfrageüberhang überhaupt bedienen.
Silbermarkt rutscht in ein strukturelles Defizit
Berechnungen des US Geological Survey zeigen, dass die bekannten weltweiten wirtschaftlich abbaubaren Silberreserven nach aktuellem Stand nur noch etwa 13 Jahre reichen. In der Praxis dürfte das Zeitfenster größer sein, da weitere Minen Fördergenehmigungen bekommen dürften, die heute mit ihren Lagerstätten noch nicht bekannt sind. So gibt es auch Schätzungen, dass sie förderbaren Reserven noch etwa 20 Jahre lang reichen. Das ändert nichts daran, dass diese Minen irgendwann erschöpft sind.
Der Silbermarkt rutscht in ein strukturelles Versorgungsdefizit von mehr als zehn Millionen Unzen pro Jahr. Die langfristigen Aussichten für den Silberpreis sind daher sehr gut.