Tankstellen-Betreiber schließen sich zusammen
Neue Tankstellen-Netzwerke machen es den mächtigen Mineralölgesellschaften (MÖG) schwerer, "Hinterzimmer-Absprachen" zu treffen (FB vom 19.09.2022). Die neue Partnernetzwerke rund um die Tanken könnten nun sogar dazu führen, dass das bisherige "System Tankstelle" zerbröselt.
Netzwerke machen Mineralölgesellschaften Transparenz-Druck
Der größte Netzwerk-Effekt ist eine zunehmende Transparenz. In einem verzweigten digitalen Partnernetzwerk zur Kommunikation (per Zoom, whatsapp) können die MÖG kaum noch alleinige Absprachen etwa mit Bezirks- und Regionalleitern treffen. So hätten die Shell-Netzwerker etwa bereits die Erfahrung gemacht, dass die massiven Probleme der Basis gar nicht bis in die Shell-Chefetage durchgedrungen seien. Die transparente Kommunikation könnte nun verhindern, dass mit jedem Pächter individuell geredet und so Lösungen für alle verhindert werden.
Die neuen Netzwerke zeigen erste Erfolge. Aral hat neue Verträge für das Konzept "Rewe to go" ausgehandelt. Das läuft jetzt im Shop als Agenturgeschäft und nimmt viel Risiko von den Schultern der Pächter. Die hatten zuvor sogar vor der Aral-Zentrale in Boon protestiert, z.B. weil sie viele Lebensmittel entsorgen mussten. Bei Shell haben sich im neuen Partnernetzwerk bisher rund die Hälfte aller Pächter versammelt.