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1992
Neue Technologien

Politik fördert Angstindustrie

Die Deutschen gelten als technikfeindlich. Doch die Aversion gegen Nano-, Biotechnologie, Fracking oder Atom kommt auch von außen.
Die Deutschen bremsen selbst das Wachstum und die Zukunftsaussichten ihrer Wirtschaft aus. Zentraler Grund: ihre – vermeintliche – Aversion gegenüber neuen Technologien. So sieht es der neue Chef des ifo-Instituts, Clemens Fuest. Als Beleg zieht er die rückläufige Zahl der Unternehmensgründungen in Deutschland seit 2000 um 40% heran. Im Hochtechnologiebereich und bei Ausgründungen aus Uni-Projekten ging sie sogar um die Hälfte zurück. Demografische Gründe seien dafür mitursächlich – im Alter geht die Risikoneigung zurück. Doch das ist bestenfalls die halbe Wahrheit. Die Politik trägt erhebliche Mitschuld. Sie hat ein Schulsystem installiert, das Fächer wie Physik, Chemie, Biologie viele Jahre lang stiefmütterlich behandelte. Gerade die heute tonangebende Babyboom-Generation hatte hier im Zeugnis häufig stehen: „Wegen Lehrermangel nicht erteilt“. Wir sehen eine Parallele zum risikoscheuen Anlageverhalten: Trotz Nullzins wird „risikolos“ gespart, Aktienanlagen werden gemieden. Dabei verhalten sich die Anleger rational: Sie meiden, was sie nicht verstehen. Die Jungen klagen inzwischen über mangelnde Schulausbildung in Finanzfragen. Sie glauben, nicht zu überblicken, welche Risiken private Altersvorsorge birgt. Deshalb übertragen sie auch diese Aufgabe lieber wieder dem Staat. Er soll private Pflichtsysteme installieren. Das hat soeben der Sozialforscher Klaus Hurrelmann mit einer Jugendstudie belegt. Obendrein hat sich eine ganze Angstindustrie mithilfe der Politik etablieren können. Zahlreiche NGOs – oft mit staatlichen Subventionen gepampert – gehen mit zweifelhaften Grenzwerten für Alles und Jedes, ethisch und moralisch einseitiger Propaganda an die Öffentlichkeit. Auf der Gegenseite stehen die Propagandapparate der betroffenen Industrien. Sieger und Verlierer stehen meist im Vorhinein fest: Wo Argumente nicht bewertet werden können, steht das Vertrauen in den Sender im Vordergrund. Hier stehen NGOs regelmäßig auf der Seite des Guten, die Industrie ist per se auf der Seite des Bösen. Die Angstindustrie befördert wiederum ganze Forschungszweige an Universitäten und Instituten. Hunderte Institute für Technikfolgenabschätzung, Risikobewertung und Sicherheitstests bekommen bevorzugt dann Staatsgeld für Projekte, wenn sie den politisch beförderten Mainstream mit ihrer Arbeit stützen – etwa in der Klimadebatte. Neben nationalen Adressen kommen hier auch Dutzende EU- und supranationale Institutionen ins Spiel. Ein Beispiel für verordnete Verunsicherung: Glyphosat. Es ist seit 40 Jahren in Gebrauch und nach nur einer einzigen Studie fast verboten worden (Krebsverdacht). Regelmäßig geraten Lebensmittel – mal Fleisch, mal Bier – unter ähnlichen Verdacht. Gentechnologie ist des Teufels, dabei wird munter Genmais verfüttert etc.

Fazit: Die Angst vor neuen Technologien in Deutschland kann zumindest eingedämmt werden. Dazu aber muss die Urteilskraft gestärkt werden. Das beginnt bei der Schulbildung und ausgewogenen Fächerschwerpunkten sowie Lehrpersonal, das dafür Begeisterung wecken kann. Dann geht auch der Einfluss der Angstindustrie zurück.

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