An die Börse mit Insurtech
Unternehmen: Kerngeschäft der DFV Deutsche Familienversicherung AG sind verschiedene Angebote zur Zahn-, Kranken, und Pflegezusatzversicherung. Daneben gehören Sachversicherungen zum Produktportfolio.
Geschäftsmodell: Die DFV betreut mit mehr als 100 Mitarbeitern rund 420.000 Versicherungsverträge mit einem Prämienbestand von 72 Mio. Euro. Der Versicherer verfügt über eine selbst entwickelte IT-Plattform. DFV fokussiert auf die Digitalisierung der Prozesse der gesamten Wertschöpfung, vom Abschluss des Vertrags bis zur Schadensregulierung. Vertriebskanäle (z. B. Amazon Echo) werden vor dem Abschluss aktiv eingebunden und digitale Zahlungen akzeptiert (z. B. Amazon Pay, Paypal).
Bewertung: Im Rahmen des IPO sollen 3,8 Mio. Aktien (zzgl. Mehrzuteilungsoption von 570.000 Stücken) aus einer Kapitalerhöhung zu einem festen Emissionspreis von 12 Euro in den Handel kommen (gesamtes Emissionsvolumen rund 52 Mio. Euro). Die anfängliche Marktkapitalisierung summiert sich auf knapp 150 Mio. Euro. In den vergangenen Jahren konnte die DFV Prämien und Bilanzsumme stetig steigern. 2010 lagen die Beitragseinnahmen bei 11,5 Mio. Euro, 2017 bei 72 Mio. Euro. Seit 2015 ist die DFV durchweg profitabel. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag 2017 bei 1,4 Mio. Euro.
Chancen & Risiken: Die DFV möchte im Bereich der Krankenzusatzversicherungen zum Marktführer aufsteigen. Die Geschäftsergebnisse zeigen, dass DFV stetig zu wachsen vermag. Die anfängliche Marktkapitalisierung erscheint uns akzeptabel.
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Facts & Figures - ISIN: DE 000 A2N BVD 5 |
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Branche |
Versicherer, Insurtech |
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Zeichnungsfrist |
23. - 29.11. |
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Emissionspreis |
12,00 EUR |
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Erstnotiz |
voraussichtlich 4. Dezember |
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Börsenplatz |
Frankfurt (Prime Standard) |
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Konsortialbanken |
Hauck & Aufhäuser, Mainfirst |
Fazit: Die Ziele der DFV sind ambitioniert, aber machbar. Große Zeichnungsgewinne erwarten wir nicht. Auf mittlere Sicht ist der „erste deutsche Insurtech" jedoch aussichtsreich, nach IPO kaufen.