Anleger finden Verkaufs-Knopf
Der Dow hat einen neuen Rekord geknackt. Die Kurstafel hat 38.000 Punkte angezeigt. Kurz darauf sackte der Index kräftig ab. FUCHS-Kapital analysiert, was dahinter steckt und hat eine Idee, wie Anleger damit umgehen können.
An den Börsen ist ein Weihnachtswunder geschehen. "Die Händler haben den Verkaufsknopf gefunden", so kommentierte ein Trader amüsiert den zügigen Abverkauf an der US-Börse am Mittwoch. Kurz nachdem der Dow Jones die Marke von 38.000 Punkten erreicht hatte, schaltete die Börse in den Rückwärtsgang und gab in einem Rutsch über 500 Punkte ab.
Neuer Kurs-Rekord - dann Richtungswechsel
Einige Anleger waren von der Abwärtsbewegung an der Börse überrascht. Das liegt aber nach unserem Empfinden nur daran, dass die meisten Anleger derzeit "besoffen" von den sich selbst verstärkenden Kurssteigerungen und ihren Zinssenkungsphantasien sind. Sie wissen, dass wir für die skeptisch sind und die Börsen in einer Übertreibungsphase sehen. Untermauert wurde das dieser Tage auch nochmal durch die Fed. Die versuchte in diversen Kommentaren, die optimistischen Annahmen zu baldigen Zinssenkungen erneut etwas zu entkräften.
Nach dem Kursrutsch begann auf dem Parkett auch gleich die Debatte über die Auslöser. Dabei führten etliche Händler mögliche Risiken an, z.B. eine Eskalation zwischen China und Taiwan, den Krieg von Israel im Gaza-Streifen, eine mögliche Verlängerung der Lieferketten, weil der Suez-Kanal geschlossen werden könnte. All diese Faktoren sind zwar real, aber nicht neu. Darum glauben wir nicht, dass die Börse diese Faktoren jetzt also Risiken grundsätzlich neu eingepreist hat. Dafür wären die Kursbewegungen auch viel zu klein.
Gewinnmitnahmen vor Weihnachten
Der Rücksetzer dürfte eher eine Welle von Gewinnmitnahmen gewesen sein, nachdem die Kurstafel die Rekordmarke von 38.000 angezeigt hatte. Immerhin hat der Dow seit Anfang November um 5.000 Punkte zugelegt. Das ist ein Plus von 15%. Da ist es auch mal an der Zeit - insbesondere vor den Feiertagen - etwas von den Gewinnen einzusammeln, die in kurzer Zeit aufgelaufen sind.
In diese Richtung gehen auch die Mutmaßungen von Tradern, mit denen wir gesprochen haben. Die illustren Ideen, wie die Großanleger ihre Gewinne verwenden könnten, sind zahlreich. Sie reichen von einem "neuen Anstrich für die Yacht", über ein "neues Sommerhaus in den Hamptons, Aspen oder Dubai" bis hin zu "Diamanten für Frau und Freundin" oder "neue Sportwagen".
Fazit: Wir sehen an der Börse kein neues Bild. Der Kursrücksetzer ist noch kein Richtungswechsel, aber ein Achtungszeichen. Wir reduzieren weiter Gewinne und raten zur Anpassung von Stopps. Dass die Börsen das Jahr 2024 so fulminant starten, wie sie 2023 beenden, bezweifeln wir.