Evonik Industries ist wieder lukrativ
Evonik Industries zählt zu den weltweit führenden Unternehmen im Bereich Spezialchemie und dürfte erheblich vom günstigeren Industriestrompreis profitieren. Der Konzern produziert chemische Produkte und Systemlösungen für Konsumgüter, die pharmazeutische Gesundheitsversorgung, Tierernährung, den Energiemarkt, die internationale Kunststoff- und Gummiindustrie. Die Produktpalette umfasst Hygieneartikel, Solaranwendungen, Verpackungen, Halbleiterelektronik, Batterien, Baumaterialien, Farben und Lacke sowie Pflanzenschutzmittel.
Im ersten Quartal hat Evonik Industries wegen schwächerer Nachfrage vor allem zu Jahresbeginn deutlich weniger umgesetzt und verdient. Verglichen mit dem starken Vorjahresquartal brach das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) um 44% auf 409 Millionen Euro ein. Damit schnitt Evonik sogar noch besser ab als von vielen Analysten erwartet. Der Umsatz ging um 11% auf 4 Milliarden Euro zurück.
Geschäft steht unter Druck
Angesichts sinkender Preise beim Tierfuttermittelzusatz Methionin sowie im Geschäft mit Zusätzen für Kraftstoffe, PVC und Kautschuk ist Evonik für das Gesamtjahr 2023 vorsichtiger geworden. Das Unternehmen geht aber weiter davon aus, das avisierte Jahresergebnis zu erreichen. Der subventionierte Industriestrompreis dürfte die Kostenseite des Unternehmens spürbar entlasten.
Die Aktie steht aufgrund der aktuellen Lage noch unter Druck. Vor Jahresfrist handelte Evonik mit rund 26 Euro noch rund ein Viertel höher als heute. Aus fundamentaler Sicht ist der Titel mit einem KGV unter 10 und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,43 inzwischen aber günstig bewertet. Im Kursverlauf zeichnet sich zudem langsam eine Bodenbildung ab. Evonik ist auch für Dividendenfreunde interessant (1,17 je Aktie). Die aktuelle Dividendenrendite beträgt gut 6%. Mittel- und langfristig orientierte Anleger kaufen erste Stücke und bauen ihr Investment in einem sich abzeichnenden Turnaround weiter aus.