Globaler Zinsanstieg hebelt Gewinn der BBVA
Einkommensorientierte Anleger greifen bei Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) genauer hin. Das spanische Geldhaus stellt einen deutlichen Anstieg der Dividende für 2022 in Aussicht. Angesichts der Unternehmenspolitik, etwa 40% bis 50% des Gewinns auszuschütten, dürfte die Dividende auf 0,31 Euro je Aktie steigen, so Unternehmenschef Carlos Torres.
Die 1857 gegründete BBVA ist eine der größten europäischen Universalbanken und die zweitgrößte Bank in Spanien. Das Haus ist im Privat- und Firmenkundengeschäft aktiv und bietet darüber hinaus Vermögensberatungsdienstleistungen, Versicherungen, Immobilien und Leasinggeschäfte an. BBVA ist in mehr als 30 Ländern weltweit vertreten.
Zinsanstieg beflügelt Gewinn global
Das Kerngeschäft konzentriert sich auf Spanien sowie Süd- und Mittelamerika. Im dritten Quartal profitierten die Spanier massiv von den steigenden Zinsen. Verglichen mit dem Vorjahr stieg der Überschuss um über 30% auf 1,84 Mrd. Euro. Der Gewinnanstieg wurde maßgeblich von einem starken Plus beim Zinsüberschuss (+40%) getragen.
Der Aufschwung ist zudem weltweit zu beobachten. So kletterten die Erträge in Mexiko um gut 27% auf 2,7 Mrd. Euro. Im Heimatmarkt Spanien verdiente das Haus rund eine halbe Milliarde und damit etwas mehr als im Vorjahr. In der Türkei, dem drittwichtigsten Markt für die Bank, zog der Gewinn währungsbereinigt um 142% auf 318 Mio. Euro an.
Digitalisierung soll Gewinn noch weiter anheben
Neben der breiten geografischen Aufstellung wollen die Spanier nun die Digitalisierung des Geschäfts vorantreiben. Das soll die Bank noch profitabler machen. Inzwischen sieht sich das Haus sogar wieder in der Lage, Übernahmen stemmen zu können. Auf dem spanischen Bankenmarkt sehen Marktbeobachter weiter die Notwendigkeit einer Konsolidierung. Erst vor zwei Jahren hatte die BBVA versucht, die Banco de Sabadell zu übernehmen, scheiterte jedoch an unterschiedlichen Preisvorstellungen.
Aus fundamentaler Sicht ist die Aktie trotz des Kursanstiegs günstig. Das KGV liegt unter 7, das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt bei 0,77. Die Dividendenrendite liegt bei über 7%. Schwache Börsentage sind Kauftage.