In Skandinavien anlegen
Ausnahmen bestätigen die Regel - dieses Bonmot trifft auch für Aktien aus Skandinavien zu. Denn abgesehen von den gehypten "Wasserstoff"-Aktien wie Nel ASA oder Powercell (Schweden) sind skandinavische Aktien kaum in deutschen Depots vertreten. Ein Fehler, denn die Volkswirtschaften unserer nordischen Nachbarn entwickeln sich sehr solide.
Vor allem Norwegen ist gut durch die Corona-Krise gekommen. Die Norges Bank (Zentralbank von Norwegen) erwartet, dass die Wirtschaftsleistung des Landes bereits Ende 2021 wieder das Vor-Corona-Niveau erreichen wird. Während der Krise wurden Norwegens Unternehmen kräftig gestützt, der Staat hat hierbei vor allem auch auf das Vermögen des Norwegischen Pensionsfonds, der maßgeblich durch die Öleinnahmen des Landes gespeist wird, zurückgegriffen.
Norwegens Wirtschaft entwickelt sich stark
Die Norges Bank könnte die erste große Notenbank sein, die nach der Corona-Krise ihren Leitzins anhebt. Bei ihrer Sitzung im Dezember haben die Notenbanker jedenfalls ihre Projektionen für den künftigen Zinspfad geändert und damit eine Erhöhung des Leitzinses (aktuell: 0,00 Prozent) für das erste Halbjahr 2022 in Aussicht gestellt. Das wäre rund sechs Monate früher, als noch im September-Bericht der Währungshüter angepeilt.
Die norwegische Krone reagierte bereits auf die Nachricht und zog gegenüber dem Euro etwas an. Norwegens Währung gilt als besonders konjunktursensibel und ölpreisabhängig. Eine Aufwertung hängt somit von der Konjunkturerholung in Europa und weltweit - und damit verbunden - von der Ölpreisentwicklung ab. Kommt die Weltwirtschaft in Tritt, wird auch die Nachfrage nach dem wichtigsten Energie-Rohstoff steigen. Die Chancen für eine weitere Aufwertung der Krone stehen mittel- und langfristig damit gut.
Nordea-Fonds in Euro und Kronen
Anleger können sich die Wirtschaftsentwicklung Norwegens und der NOK mit dem Nordea 1 Norwegian Equity Fund ins Depot holen. Der Fonds wird ohne Währungshedge direkt in norwegischen Kronen (NOK) angeboten (ISIN: LU 008 195 200 3). Er ist aber auch in einer Euro-hedge-Variante zu haben. Damit schließen Anleger die Währungsentwicklung aus, holen sich somit die Aktienkursentwickung ohne Wechselkurseinfluss ins Portfolio (ISIN: LU 0173 784 22 3).
Der aktiv verwaltete Fonds investiert überwiegend in Aktien norwegischer Unternehmen. Mindestens 75% des Fondsvermögens werden in Aktien und ähnliche Wertpapiere von Unternehmen angelegt, die ihren Sitz in Norwegen haben, dort börsennotiert oder überwiegend geschäftstätig sind. Der Einsatz von Derivaten ist im Fonds möglich.
Norwegens Wirtschaftskern im Fonds
Fondsmanager Robert Lingaas verantwortet das Portfolio des seit November 1997 aufgelegten Investmentfonds bereits seit mehr als zwanzig Jahren. Zur Seite steht ihm seit August 2015 Jon Fredrik Hille-Walle. Beide verfolgen einen fundamentalen Bottom-Up-Ansatz, der darauf ausgerichtet ist, Unternehmen zu identifizieren, die in der Lage sind, langfristig nachhaltige Erträge zu erwirtschaften.
Der Auswahlprozess folgt klaren Regeln. In dem konzentrierten Anlageportfolio befinden sich aktuell rund 74 Einzelpositionen. Die zehn größten Einzelinvestments machen etwa 44% des Gesamtdepotvolumens aus. Darunter finden sich Aktien des Öl- und Gasförderes Aker BP (ca. 6,24%), des IT-Infrastrukturspezialisten Atea (ca. 5,89%), des Düngemittel-Herstellers Yara International (ca. 5,17%), des Spezialchemie-Konzerns Borregaard (5,03%) oder des Finanzdienstleisters SpareBank 1 (4,49%). Investmentschwerpunkte liegen aktuell im Finanz-Sektor (21,5%), bei Industrie-Titeln (14,5%), der Grundstoff-Industrie (13,8%) und dem IT-Sektor (ca. 11,8%).
Günstiger Handel über die Börse
Fondsanteile des Nordea 1 Norwegian Equity Funds können zuzüglich eines Ausgabeaufschlags von max. 5% börsentäglich direkt über die KVG erworben werden. Etwas preisgünstiger ist der Kauf über die Börse. Hier beträgt der Spread (Differenz zwischen Kauf und Verkauf) nur etwa ein Prozent. Die laufenden Kosten (TER) belaufen sich auf etwa 1,82% pro Jahr. Variable Vergütungen oder erfolgsabhängige Provisionen fallen nicht an.