Stahl für Infrastruktur-Projekte
Steigende Ausgaben für Infrastrukturprojekte spielen dem Stahlkonzern Gerdau in die Hände. Das bereits 1870 von deutschen Einwanderern gegründete Unternehmen ist heute der größte Hersteller von Langstählen auf dem amerikanischen Kontinent.
Langstahlprodukte (Profile, Stäbe, Drähte) werden vor allem für die Bau- und Landwirtschaft benötigt. Die Stahlschmelzen des Konzerns verteilen sich heute in etwa zur Hälfte auf Nord- und Südamerika. Neben Eisenerz aus eigenen Minen verarbeitet Gerdau große Mengen Schrott. Jährlich werden rund 25 Mio. Tonnen Alteisen zu Stahl verarbeitet. Damit ist Gerdau eines der größten Recycling-Unternehmen Lateinamerikas.
Stahlnachfrage vor weiterem wachstum
Die robuste Konjunktur treibt die Stahlnachfrage kräftig und langfristig an. Mit einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 1,756 Mrd. Real (ca. 467 Mio. USD) fuhr Gerdau im zweiten Quartal das beste Quartalsergebnis seit zehn Jahren ein. Die EBITDA-Marge verbesserte sich auf statlliche 14,6%. Besonders in Nordamerika brummt das Geschäft. Dort stieg der Umsatz verglichen mit dem gleichen Vorjahresquartal um knapp 39% auf 5,41 Mrd. Real (ca. 1,44 Mrd. USD).
Mit einem für 2019 geschätzten KGV von rund 11 ist die Aktie des Stahlherstellers preiswert. Die neue Regierung in Brasilien dürfte zudem aufgeschobene Infrastrukturinvestitionen nachholen und die Bautätigkeit in dem südamerikanischen Land ankurbeln. Langfristig orientierte Anleger greifen bei Gerdau zu.
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Kursziel:
5,80 USD, Stop-Loss: unter 3 USD