TeamViewer profitiert
Die Arbeitswelt verändert sich. Wurden früher wichtige Meetings vor Ort abgehalten und Manager und Führungskräfte zu Veranstaltungen eingeflogen, finden heutzutage immer öfter Konferenzen via Videostreaming statt. Dies spart nicht nur Kosten und entlastet die Umwelt, dieser Weg ist auch einfacher und effizienter. Auch lassen sich inzwischen verschiedene elektronische Geräte wie PCs oder Smartphones aus der Ferne steuern. Der klassische Büroarbeitsplatz gehört zunehmend der Vergangenheit an.
Ein Unternehmen, das sich auf solche Remote-Lösungen spezialisiert hat, ist TeamViewer. Über die Konnektivitätsplattform des Software-Anbieters kann eine Vielzahl an elektronischen Geräten über das Internet miteinander vernetzt werden, um Fernsteuerung, Verwaltung und Interaktion zwischen Personen und Geräten, Personen und Personen oder Geräten und Geräten zu ermöglichen.
Cloud basierte, modulare Architektur
TeamViewer bietet dadurch Organisationen jeder Größe sichere Fernzugriffs-, Support-, Kontroll- und Kollaborationsfunktionen. Die modulare Architektur von TeamViewer ist cloud-basiert und wurde bereits auf mehr als zwei Milliarden Geräten aktiviert. Auch Videokonferenzen lassen sich über die Software-Lösungen bequem und einfach abhalten. Das junge Unternehmen (gegründet 2005) unterhält Niederlassungen in Europa, den USA und im asiatisch-pazifischen Raum.
An der Börse ist der Software-Spezialist noch ein Neuling. Erst im September vergangenen Jahres ging TeamViewer an die Börse und legte, nach anfänglichen Startschwierigkeiten gleich eine fulminante Rally auf das Parkett. Die zu 26,25 Euro ausgegebenen Aktien sackten in den ersten Handelstagen zunächst unter die Marke von 22 Euro (minus 16%), zogen dann aber deutlicher an. Mit 33,23 Euro erreichte der Titel kurz vor Jahresende sein bisheriges Allzeithoch. Während der letzten Wochen drückten Gewinnmitnahmen den Kurs wieder unter die 30-Euro-Marke.
Operatives Ergebnis soll steigen
Die fundamentale Geschäftsentwicklung des Göppinger Unternehmens kann sich durchaus sehen lassen. Im vergangene Jahr stand unter dem Strich ein Überschuss von 110,9 Millionen Euro – ein Jahr zuvor fiel noch ein Fehlbetrag in Höhe von 12 Millionen Euro an. Der Umsatz kletterte 2019 um 51 Prozent auf 390,2 Mio. Euro. Für dieses Jahr rechnet TeamViewer mit einem Jahresumsatz zwischen 420 und 430 Mio. Euro und einem deutlich stärker steigenden operativen Ergebnis zwischen 240 und 250 Euro (+ 32 bis 37 Prozent gegenüber 2019).
Die Aktie ist kein Schnäppchen. Auf Basis der Gewinnschätzungen für 2021 wird die Aktie mit einem KGV von rund 29,9 bewertet. Angesichts des starken Unternehmenswachstums ist dies jedoch mehr als vertretbar.