Wasserstoffhersteller mit reichlich Potenzial

Unser spekulativer Top-Tip im Wasserstoffbereich ist die Aktie der ITM Power plc. Das erst 2001 in Sheffield, Großbritannien, gegründete Unternehmen stellt integrierte Wasserstoff-Energieanlagen her. Ziel: die Nutzung erneuerbarer Energien zu verbessern. ITM Power ist auf die Herstellung von Elektrolyseure zur elektrochemischen Aufspaltung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff spezialisiert. 

Es stellt vor allem Wasserstoff für Brennstoffzellenprodukte her. Der durch erneuerbare Energien gewonnene sogenannte „grüne Wasserstoff“ wird zur Energieerzeugung oder als Treibstoff verwendet. Darüber hinaus ist das Unternehmen auch an der Forschung und Entwicklung von wissenschaftlichen und technischen Projekten beteiligt, vertreibt Elektrolysegeräte sowie Wasserstoffspeicherlösungen und betreibt 13 Wasserstofftankstellen in Großbritannien.

Wachstumsrakete

Das noch vergleichsweise junge Unternehmen ist äußerst wachstumsstark. Es arbeitet jedoch trotz dynamisch steigender Umsatzzahlen defizitär. So ist der Konzernumsatz der Briten von 0,09 Mio. Pfund in 2013 auf 4,59 Mio. Pfund im vergangenen Jahr geradezu explodiert. Der operative Verlust hat sich im selben Zeitraum von -7,71 Mio. Pfund auf -15,60 Mio. Pfund mehr als verdoppelt. Dass sich der Aktienkurs des Elektrolyse-Spezialisten allein während der vergangenen zwölf Monate von 50 Pence auf zuletzt knapp 3 Pfund versechsfacht hat, zeigt, welches Potential Investoren dem Unternehmen zutrauen. 

Linde steigt ein

An der Börse wird ITM Power derzeit mit rund 1,42 Mrd. Pfund bewertet – bei gerade einmal 4,6 Mio. Pfund Umsatz und steigenden Verlusten. Dass die großen Hoffnungen für ITM Power zumindest teilweise berechtigt sind, zeigt der Einstieg des Industriegaseherstellers Linde bei den Briten. Im Oktober erwarb Linde für rund 38 Millionen Pfund einen 20-Prozent-Anteil an ITM Power. Insgesamt haben die Briten in einer Finanzierungsrunde 52 Millionen Pfund eingesammelt, um in Sheffield das weltweit größte Werk für Wasserstoff-PEM-Elektrolyseure zu bauen. Von der Zusammenarbeit mit Linde verspricht sich der Konzern einen besseren Zugang zu Schlüsselmärkten und die Möglichkeit, Elektrolyseure zu wettbewerbsfähigen Konditionen anzubieten.