Risikoarmer, alternativer Investmentfonds
Rendite und Risiko stehen bei der Kapitalanlage im Konflikt. Je höher die Rendite, desto größer auch das Risiko – und umgekehrt. Das aktuelle Problem: Zwar bleiben Aktien auf lange Sicht die lukrativste Anlageform. Die Sorgen um eine konjunkturelle Abschwächung des weltweiten Wirtschaftswachstums und die höhere Volatilität und jüngsten Kursrücksetzer verunsichern jedoch.
Eine lukrative Renditequelle ergibt sich bei Unternehmensübernahmen und -fusionen. Denn Übernahme- oder Fusionsgerüchte werden oft zu Kurstreibern (siehe aktuell Deutsche Bank, Commerzbank). Zudem werden Übernahmeangebote zwar oft abgegeben, der Übernahmepreis (Aktienkurs) liegt aber oft noch höher. In solchen Konstellationen lassen sich attraktive Renditen bei niedriger Volatilität erzielen. Depots können mit solchen Strategien robuster aufgestellt werden. Bisher war diese Strategie professionellen Investoren und Hedgefonds zugänglich. Inzwischen gibt es sie auch als für private Anleger.
Ziel: Attraktive Rendite bei geringem Risiko
Ein Publikumsfonds, der sich auf genau solche Szenarien spezialisiert hat, ist der GAM Star (Lux) – Merger Arbitrage. Das Anlageziel des Fonds besteht darin, auf lange Sicht höhere risikobereinigte Renditen für den Anleger zu erzielen und zwar unabhängig von der Marschrichtung der weltweiten Aktienmärkte.
Der Fonds investiert überwiegend in Aktien von Unternehmen, bei denen eine Fusion oder Übernahme bevorsteht oder stattgefunden hat. Die zentrale Anlagestrategie des Fonds beruht auf Fusionsarbitrage. Fondsmanager Roberto Bottoli versucht, eine positive Differenz zwischen dem Preis, zu dem ein Übernahmeziel nach Ankündigung einer Transaktion gehandelt wird und dem tatsächlich zu zahlenden Preis zu kassieren.
Die Idee dahinter: Nach der Ankündigung einer Übernahme sind die bereits im Zielunternehmen investierte Anleger oftmals bereit, den hohen Buchgewinn aus der ersten Kursbewegung mitzunehmen. Das drückt kurzfristig auf den Kurs der Aktie und bietet eine willkommene Einstiegschance für Fondsmanager Botolli. Der wichtigste Treiber für das Risiko und die Rendite dieser Strategie ist der Abschluss von Fusions- und Übernahmetransaktionen, der in keinem direkten Zusammenhang zur Bewegung oder Volatilität an den Märkten steht. In der Folge weist der GAM Star (Lux) – Merger Arbitrage keine bzw. nur eine geringe Korrelation zu Aktien, festverzinslichen Wertpapieren oder anderen Anlagestrategien auf.
Breit diversifiziertes Portfolio
Fondsmanager Roberto Bottoli investiert weltweit und über alle Marktkapitalisierungen hinweg. Alle in Frage kommenden Deals (Übernahmen & Fusionen) werden mittels eines quantitativen Filters identifiziert. Dann konzentriert sich Bottoli auf Transaktionen, die einen niedrigen Arbitrage-Spread aufweisen. Hier ist die Wahrscheinlichkeit für ein Zustandekommen des Deals am höchsten, das Verlustrisiko entsprechend gering(er). Ergänzt wird die Merger-Arbitrage-Strategie durch Investments in Spin-offs oder Indexanpassungen. Diese Renditequellen erhöhen die Diversifikation des Portfolios und verringern gleichzeitig die Abhängigkeit von den Zyklen der Übernahmeaktivitäten.
Mit etwa 60 – 80 verschiedenen M&A-Aktivitäten ist das Portfolio des Fonds breit diversifiziert. Der Löwenanteil (ca. 59%) der Investments entfällt auf US-Unternehmen, gefolgt von Übernahmeaktivitäten in Europa (ca. 28%). Hinsichtlich der einzelnen Branchen verteilen sich die Investments zu gleichen Teilen (je rund 15%) auf Industrie-Unternehmen, Konsumgüter-Hersteller, IT-Unternehmen und Aktien aus dem Gesundheitssektor.
Der junge Fonds (Auflage 2016) kann zuzüglich eines Ausgabeaufschlags von max. 5,00% börsentäglich direkt über die KGV geordert werden. Die laufenden Kosten betragen rund 1,6 % p.a.
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GAM Star (Lux) - Merger Arbitrage |
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Auflagedatum: 15.07.2016 |
Stärken-Schwächen-Profil |
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FUCHS-Bewertung 3/5 |
Bewertungsfazit: Der GAM Star (Lux) Merger Arbitrage ist einer der wenigen Investmentfonds, der auch Privatiers die Investment-Strategie Merger Arbitrage zugänglich macht. Allerdings ist der Einstieg in die Welt der Hedgefonds (noch) vergleichsweise teuer (hohe laufende Kosten). Durch steigende Mittelzuflüsse sollten diese Kosten tendenziell sinken. Die erst junge Fondshistorie lässt noch keine valide Bewertung des Chance-Profils zu. Die bisherige Wertentwicklung zeigt jedoch, dass sich hier (nach Kosten) Renditen über dem Geldmarktniveau bei vergleichsweise geringem Risiko erwirtschaften lassen. |
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Produktcharakteristika |
Fondsvolumen: 228,24 Mio. EUR |
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Ausschüttungsart: thesaurierend |
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Börsenhandel: nein |
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Gesamtkostenquote (TER): 1,59% p.a. |
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Anlagestrategie: Alternativer Investmentfonds, Event-Driven (M&A Arbitrage) |
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Fazit: Der GAM Star (Lux) – Merger Arbitrage Investmentfonds verfolgt eine sehr spezielle und interessante Ideee. Er eignet sich für Anleger, die ihr Portfolio mit einer risikoarmen und gegenüber dem Markt nahezu unkorrelierten Strategie diversifizieren möchten.