PTR-CORTO EUROPE-P EUR
In den vergangenen Jahren konnten Kapitalanleger und Investoren mit ihren Anlageentscheidungen nicht viel falsch machen. Die US-Notenbank Fed senkte auf dem Höhepunkt der Finanzkrise die Zinsen immer weiter gen Null und kaufte mit ihren QE-Programmen US-Staatsanleihen in erheblichem Umfang an. Sie flutete damit die Märkte mit billigem Geld. In der Folge kletterten Risikoassets wie Aktien, aber auch Rohstoffpreise in ungeahnte Höhen. So stiegen die großen Aktienindizes wie der Dow-Jones-Index und der Deutsche Aktienindex (DAX) in den letzten fünf Jahren um mehr als 150%. Der Goldpreis stieg in der Spitze sogar um mehr als 180%, bevor im vergangenen Jahr deutlich Luft aus den Kursen entwich.
Bei Zinsen um den Nullpunkt gab es denn auch nicht viele Alternativen zu Dividendenpapieren. Zudem vertrauten Investoren bei Krisen oder Anzeichen von Schwäche weiterhin auf die Fed. Sie würde schon günstig Liquidität bereitstellen. Im Herbst 2013 hat die US-Notenbank das Ende des ultra-billigen Geldes eingeläutet. Seit Jahresende reduziert sie die Liquiditätsspritzen. So kauft die US-Notenbank zwar weiterhin für 65 Mrd. US-Dollar im Monat Staatsanleihen. Sie kündigte jedoch an, diese Anleihekäufe schrittweise komplett zurückzufahren. Das Klima für weiterhin steigende Kurse wird an den Aktienbörsen rauer.
Absolute-Return-Fonds spielen in unsicheren Märkten ihre Trümpfe aus. Sie wollen nicht nur dann Gewinne für den Anleger erwirtschaften, wenn die Kurse allgemein steigen, sondern auch in fallenden Märkten punkten. So ist es dem Fondsmanagement gestattet, auch Short-Positionen in einzelnen Märkten zu halten und sich so einerseits gegen fallende Kurse abzusichern, andererseits aber auch zusätzliche Renditen zu erzielen. Da Absolute-Return-Fonds weniger stark schwanken als herkömmliche Investmentprodukte, bieten sie dem Anleger konstant gute Renditen bei höherer Wertstabilität. Ein solcher Hedgefonds mit Absolute-Return-Ansatz ist der PTR-Corto Europe-P des Schweizer Assetmanagers Pictet. Der Fonds investiert hauptsächlich in Aktien und Aktienderivate europäischer Unternehmen. Neben dem Ziel langfristigen, absoluten Kapitalwachstums steht der Kapitalerhalt im Vordergrund. Die fundamentale Analyse von Unternehmensdaten bildet die Grundlage der Aktienauswahl. Bei Firmen, die aus Sicht von Pictet über vernünftiges Wachstumspotenzial verfügen und die das Management zu einem angemessenen Preis einkaufen kann, werden Long-Positionen aufgebaut. Bei überbewerteten Aktien geht der Fonds Short-Positionen ein und profitiert von fallenden Kursen. Globale makroökonomische Trends und Aussichten finden ebenfalls Eingang in den Anlageprozess. Derzeit gewichten die Fondsmanager Aktien aus der Finanzbranche (17,4%) und der Informationstechnologie (13,0%) über; in Energiewerten (-6,1%) und Basiskomsumtiteln (-9,3%) ist der Fonds short-positioniert. Die Absicherung des Portfolios gegen fallende Kurse geht bei allgemein steigenden Märkten zu Lasten der Rendite. So hat der PTR-Corto Europe-P Investmentfonds seit dem Auflagetag am 9.4.2010 knapp 32% zugelegt. Der Vergleichsindex MSCI Europe stieg im selben Zeitraum deutlich stärker (36,7%). Dafür punktet der Fonds, wenn es an den Märkten ungemütlich wird. Kletterte der MSCI Europe in den letzten drei Monaten um 5,2%, lag die Wertentwicklung des PTR-Corto Europe-P Fonds mit 8,3% über seiner Benchmark.
Interessant für Anleger: Die Wertentwicklung der Long/Short-Strategie geht mit einer deutlich geringeren Schwankungsbreite (Volatilität) einher. Lag die Volatilität des Vergleichsindex MSCI Europe drei Jahre lang bei knapp 17%, wies das Fondsportfolio des PTR-Corto Europe-P lediglich Schwankungen von unter 10% auf. Hier zeigt sich deutlich der werterhaltende Investmentansatz. Wie bei Hedgefonds bzw. alternativen Investments üblich, wird zusätzlich zu den herkömmlichen Gebühren für den Fondsvertrieb (Ausgabeaufschlag) und die Portfolioverwaltung eine Performancegebühr fällig. So gehen 20% der Wertentwicklung des Fonds an den Fondsverwalter, wenn die Performance des EONIA (Euro OverNight Index Average) geschlagen wird und die High Water Mark, also das zuletzt erreichte höchste Fondspreisniveau, überschritten ist.
Fazit: Absolute-Return-Fonds wie der PTR-Corto Europe-P Fonds zeichnen sich durch stabile Erträge bei kleineren Schwankungen im Vergleich zu herkömmlichen Investmentprodukten aus. Mit einer Gesamtkostenbelastung (TER) von 6,24% per Ende Februar 2014 hat diese Anlagestrategie zwar einen stolzen Preis, überzeugt jedoch durch die geringe Volatilität. Anleger, die auch in hektischen Börsenphasen ruhig schlafen möchten, finden im PTR-Corto Europe-P Fonds eine interessante Anlagealternative.