Rendite mit Sondersituationen bei Anleihen
Die Rückkehr der Zinsen zeigt sich auch daran, dass wieder mehr Zinsprodukte aufgelegt. Ein neuer börsengehandelter Indexfonds (ETF) aus dem US-Haus VanEck bietet Anlegern Zugang zu einem lukrativen Nischenmarkt. Mit dem ETF können Anleger in US-amerikanische Unternehmensanleihen investieren, die als Investment-Grade-Anleihen in US-Dollar herausgegeben wurden und während der Laufzeit zu Hochzinsanleihen (High Yield Bonds) herabgestuft wurden.
Sondersituationen bei Anleihen nutzen
VanEck will mit der Strategie eine Anlageopportunität nutzen, die sich bei Anleihen gelegentlich ergeben kann. Das Haus kauft gezielt Unternehmensanleihen für den ETF bei einer Herabstufung aus dem Investmentgrade auf Hochzinsniveau. Die dahinter liegende Strategie erläutert Martijn Rozemuller, Europa-CEO von VanEck: „Viele institutionelle Anleger sind aufgrund ihres Mandats gezwungen, Anleihen bei einer Herabstufung unter Investmentgrade zu verkaufen. Wir kaufen somit systematisch überverkaufte und möglicherweise unterbewertete Anleihen ein."
Hintergrund: Solche „gefallenen Engel“ haben in der Vergangenheit eine höhere Wahrscheinlichkeit gehabt, nach einer Herabstufung wieder den Investment-Grade-Status zurück zu erlangen als das breite Spektrum an Hochzins-Anleihen. Daraus ergeben sich besondere Rendite-Chancen.
Gefallene Engel können wieder auferstehen
Mit seiner Fallen-Angels-Strategie ist das ETF-Portfolio in Sektoren investiert, in denen es häufig zu Abstufungen kommt. Dies galt in der Vergangenheit z.B. im Jahr 2008 für den Bankensektor oder acht Jahre später für den Energiesektor. Verglichen mit dem breiteren High-Yield-Bondmarkt weisen diese sogenannten Fallen Angels trotz der Herabstufungen oft eine höhere Kreditqualität mit einer höheren Konzentration auf BB-Anleihen auf.
Die Anleihen müssen auf den US-Inlandsmarkt ausgegeben worden und zum Zeitpunkt der Emission mit Investment Grande bewertet worden sein. Darüber hinaus müssen die Papiere mindestens eine Restlaufzeit noch einem Jahr haben. Das breit diversifizierte ETF-Portfolio umfasst derzeit 158 Positionen. Unternehmensanleihen aus dem Bereich zyklische Konsumgüter stellen mit einem Anteil von 23,4% den Löwenanteil des Portfolios, gefolgt von Anleihen aus den Sektoren Technologie (17,5%), Energie (14,0%), Finanzen (12,4%) und Industriewerte (9,8%).
Die Anlageergebnisse sprechen für die Strategie
Mit Blick auf die Anlageregionen sind US-Papiere (77,54%) am höchsten gewichtet. Es folgen britische (5,78%), italienische (5,47%), kanadische (4,06%) und irische Corporate Bonds. Australische (2,29%) und deutsche (1,63%) Anleihen runden das Portfolio ab. Unter den zehn größten Einzeltiteln, die knapp 18% des ETF-Portfolios auf sich vereinen, finden sich Anleihen des britischen Telekom-Anbieters Vodafone (2,89%), des US-Konsumartikel-Herstellers Newell Brands (2,74%), des US-Energieversorgers FirstEnergy (1,88%).
In der Vergangenheit haben „Fallen Angels“ im Durchschnitt deutlich besser abgeschnitten als der breite High Yield Markt. Seit Anfang 2015 beträgt die Outperformance kumuliert glatte 100 Basispunkte. Das ETF-Portfolio wird physisch repliziert, d.h. die entsprechenden Bonds werden tatsächlich gekauft. Der VanEck US Fallen Angel High Yield Bond ETF spiegelt die Wertentwicklung des ICE US Fallen Angel High Yield 10% Constrained Index, der die Wertentwicklung von Unternehmensanleihen in US-Dollar mit einem Rating unterhalb von Investment Grade abbildet.
Geringe Gebühren
Zins- und Dividendenerträge, die innerhalb des ETF-Portfolios anfallen werden nicht ausgeschüttet, sondern wieder angelegt und erhöhen so den Wert des Portfolios automatisch. Die Zusammensetzung des Portfolios wird monatlich neu gewichtet (Rebalancing). ETF-Anteile können ohne Ausgabekosten börsentäglich über die KVG oder an jeder deutsche Börse gehandelt werden. Die laufenden Kosten betragen schlanke 0,35% p.a.