Je höher die Rendite, desto größer das Risiko. Anleger, die das Niedrigzinsumfeld umgehen wollen, müssen darum auf Anleihen mit niedriger Bonität setzen. Oder sie kaufen Aktien, die teilweise aber teuer sind.
Eine Anlagestrategie, die auf alternative Risikoprämien setzt, kann die Rendite steigern, die Risiken aber weitgehend konstant halten. Dazu zählen in erster Linie Volatilitätsstrategien. Das sind Handelsansätze, die auf die Veränderung der Marktschwankungen (Volatilität) abzielen.
Einen solchen Ansatz verfolgt der Berenberg DyMACS Volatility Premium. Die Fondsmanager der altehrwürdigen Hamburger Privatbank nutzen die Aufgelder (Prämien) von Optionen. Im Prinzip agiert der Fonds auf dem Finanzmarkt wie ein Versicherungsanbieter, der kontinuierlich Versicherungsprämien gegen extreme Marktschwankungen kassiert. Um dies zu erreichen, verkauft der Fonds Optionen auf Aktien, Indizes und Zinsen und profitiert von der systematischen Überschätzung der Volatilität in Optionspreisen. Der Clou dabei: unabhängig von der Richtung des Marktes (Hausse oder Baisse) lassen sich Erträge erwirtschaften. (Einen ausführlichen Beitrag zu dem Thema lesen Sie im FUCHS-Geldanlagebuch „Anlagechancen 2017 „Die große Verstaatlichung“).
Die Grundlage einer Risikoprämie für Volatilität sind Unsicherheiten und unvorhersehbare Risiken. Diese sind im Preis einer Option enthalten und bilden einen Teil des Aufgeldes einer Option. Käufer von Optionen sind gern bereit, diesen Risikoaufschlag zu bezahlen. Denn sie erhalten mit der Option eine Versicherung gegen starke negative Kursbewegungen, sichern ihr Portfolio so gegen starke Schwankungen ab. Besonders attraktiv sind solche Prämien unmittelbar nach einem plötzlichen Kurseinbruch an der Börse, da in dieser Situation den Marktteilnehmern das Risiko erheblicher Kursschwankungen sehr präsent ist.
Das Basisinvestment der Optionsstrategie besteht aus Anleihen europäischer und US-amerikanischer Emittenten mit hoher Bonität und kurzer Restlaufzeit. Die Umsetzung der Optionsstrategie erfolgt systematisch auf Basis des DyMACS Multi-Faktor-Modells und des aktuellen Volatilitätsumfelds. Das DyMACS Multi-Faktor-Modell wertet verschiedene fundamentale und technische Indikatoren aus und berücksichtigt die Sentiment-Indikatoren (Marktstimmung).
Gerade in Seitwärtsphasen spielt der aktive Risiko- und Moneymanagement-Ansatz von Berenberg seine Stärken aus. Sowohl Basispreise als auch die Anzahl der verkauften Optionen werden auf das vorherrschende Marktumfeld ausgerichtet. Ein effizientes Risikomanagement ist bei diesen Vola-Prämien-Strategien ohnehin Grundvoraussetzung für den Erfolg. Die potentiellen Verluste solcher Strategien können im Verhältnis zum erzielbaren Ertrag vergleichsweise hoch ausfallen. Somit steht bei jeder einzelnen Investitionsentscheidung die Frage nach dem Risiko im Vordergrund. Ein übergeordnetes Risikomanagement sorgt dafür, dass die Risikoparameter des Gesamtportfolios stets innerhalb fest definierter Grenzen gehalten werden.
Der Berenberg DyMACS Volatility Premium Fonds strebt einen Wertzuwachs von etwa 3 bis 4 % pro Jahr an. Die Volatilität soll maximal 4% betragen. Der Fonds kann zuzüglich eines Ausgabeaufschlags von maximal 5% börsentäglich direkt über die KAG gehandelt werden. Der Aufschlag ist ziemlich hoch und eine Notierungsaufnahme an der Börse ist nicht vorgesehen. Zinserträge aus dem Anleiheportfolio des Fonds werden einmal jährlich an die Fondsinhaber ausgeschüttet. Die diesjährige Ausschüttung im Februar 2017 betrug 0,40 Euro oder gemessen am aktuellen Fondspreis sind das ca. 0,36%.
Empfehlung: Der Berenberg DyMACS Volatility Premium Fonds eignet sich zur Diversifikation eines ausgeglichenen Portfolios konservativer Anleger. Da sich mit der Strategie kontinuierliche Erträge unabhängig von der generellen Marktrichtung erzielen lassen, erhalten Investoren mit diesem Investment-Ansatz eine attraktive Möglichkeit, die Anlagerendite zu steigern ohne zugleich das Risiko zu erhöhen. Darum ist der Fonds auch für Stiftungen interessant.