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Deutsche Bank AG - Private Wealth Management | Stiftungsvermögen 2017 | Qualifikationsrunde Angebotsabgabe

Deutsche Bank AG: Angebot für Stiftung fehlt die Leidenschaft

Die Deutsche Bank - PWM hat sich nicht qualifiziert
Knapp daneben ist auch vorbei: Der Anlagevorschlag von Deutschlands Marktführer für die Thussi-Drexler-Stiftung ist ziemlich gut; aber eben nur ziemlich, denn er geht noch zu wenig auf den konkreten Fall ein.

Deutsche Bank AG - Private Wealth Management: Taunusanlage 12, 60325 Frankfurt am Main
www.pwm.db.com

Die Deutsche Bank will in diesem Jahr ihren Werbeslogan „Leistung aus Leidenschaft“ ändern. Zu oft ist er als „Leistung, die Leiden schafft“ verballhornt worden. Und das zu recht, ist er doch verbunden mit dem Wirken eines Josef Ackermann, der die Bank mit dem Anspruch auf 25 Prozent Eigenkapitalrendite, irrem Wachstum im Investmentbanking und hohen Boni fast in den Ruin getrieben hat. Bis heute sind seine Nachfolger mehr oder weniger erfolgreich mit dem Aufräumen dieses zweifelhaften Nachlasses beschäftigt. Der Ruf von Deutschlands Branchen-Primus ist nachhaltig beschädigt, und man würde ihm wünschen, dass er ein wenig Selbstbeschränkung lernen würde. Wir schauen uns unvoreingenommen, die Leistung im Angebot für die Thussi Drexler-Stiftung an.

Das Angebot

Mit einer ausschließlichen Anlage in Festgeldern, auf Sparkonten oder in sicheren Bundesanleihen lässt sich das gewünschte Ausschüttungsziel von rund 1,7 bis 3,3 Prozent im Jahr nicht erreichen, erfahren wir gleich zu Beginn aus dem Anlagevorschlag. Ja, das scheint klar. Die Erosion der Zinseinkommen bedinge darüber hinaus eine Zunahme der Marktpreisschwankungen diversifizierter Wertpapierportfolios. „Diesen Veränderungen des Marktumfeldes Rechnung tragend, empfehlen wir Ihnen eine dynamische, flexibel anpassungsfähige, diversifizierte Vermögensallokation über verschiedene Anlageinstrumente resp. Renditequellen, die durch einen professionellen Vermögensverwalter umgesetzt wird. Für eine weitere Begrenzung von Marktpreisrisiken ist die Integration eines kontinuierlichen Risikomanagements u.E. sinnvoll“, heißt es.

Kaum Durchdenken unseres Falles erkennbar

Der erste Blick auf den äußerlich sehr ansprechenden Anlagevorschlag täuscht. Beispiel Preise: Mit 0,59 Prozent All-In-Fee liefert die Bank ein scheinbar günstiges Angebot ab. Doch die Honorarangebote sind so kompliziert aufgelistet, dass wir erst später im Kleingedruckten die echte Vergütung lesen: Die Bank will 0,7 % p. a. zzgl. Umsatzsteuer. Warum so kompliziert und so wenig auf den Punkt gebracht? Wir können recht schnell erkennen, dass es sich eher um eine „Standardstrategie“ handelt, weniger um ein intensives Durchdenken des Ausgangsfalls der Stiftung. Konkret soll aktuell so angelegt werden: 54 Prozent Unternehmensanleihen, 6,2 Prozent Währungsanleihen, 7 Prozent Diskontstrategien, 2 Prozent Aktienanleihen, 12,6 Prozent Aktien Europa, 3,5 Prozent Aktien USA, 4,5 Prozent Alternative Instrumente, 10 Prozent Staatsanleihen und 0,1 Prozent Liquidität. Gut aufgezeigt werden die ordentlichen Erträge. Die Besonderheit: 18.665 Euro von ca. 85.400 Euro stammen aus Optionsprämien aus Stillhaltegeschäften. Die Bank verkauft auf Termin Aktien und erhält dafür eine Prämie, die der Stiftung einen ordentlichen Ertrag bringen soll. Besondere Stiftungsexpertise sehen wir indes nicht. Ausnahme: Die Bank kennt sich mit den Themen ordentliche und außerordentliche Erträge offensichtlich gut aus; in diesem Punkt empfiehlt sie sich wiederum als Partner für Stiftungen. Vermögensverwaltungsexpertise sehen wir auch bei den sogenannten Robustheitstests. So wird z. B ermittelt, wie bei einem pessimistischen Szenario die Rendite fallen würde. Doch dies ist sehr fachspezifisch und für den Laien eher eine Überforderung.

Hinweis: Die Deutsche Bank AG nahm nicht am Performance-Projekt III (Stiftung) von Dr. Jörg Richter und Verlag FUCHSBRIEFE teil.

Allgemeine Informationen

Die Stiftungsbetreuung der Deutschen Bank ist im Wealth Management angesiedelt und wird durch das Kompetenz-Zentrum Stiftungen in Frankfurt/Main abgedeckt. Darüber hinaus arbeiten Experten an 16 bundesweiten Standorten. Sie betreuen Stiftungen im Tagesgeschäft und sind erster Ansprechpartner Stifter und Stiftungsgremien. Bereits seit 1870 begleitet die Deutsche Bank ihre Kunden bei Konzeption, Gründung und Verwaltung von Stiftungen. Sie betreut im Wealth Management Deutschland bundesweit mehr als 1.100 Stiftungen (Stand 30.11.2016) mit einem liquiden Stiftungsvermögen von rund 5,9 Milliarden Euro (Stand 30.11.2015). Knapp 50 Mitarbeiter sind für das Stiftungsmanagement in einzelnen Niederlassung sowie im Kompetenz Zentrum Stiftungen aktiv.

Fazit: Der Anlagevorschlag ist guter Durchschnitt. Ein wenig mehr Engagement und Leidenschaft – falls der Slogan noch gilt – wäre allerdings wünschenswert.

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