Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1799
Diamantenmarkt angesteckt

Preisverfall nicht zu stoppen

Die grundsätzliche Kauflust nach Diamanten ist gering. Nun ist auch noch der chinesische Markt kräftig eingebrochen. Ergeben sich daraus Chancen für Edelstein-Käufer?

Die Prognosen für den Diamantmarkt in diesem Jahr sind ganz und gar nicht rosig. Die Nachfrage nach natürlichen Steinen war schon im Weihnachtsgeschäft der USA verhalten. Nun bricht auch noch der Markt in China aufgrund der Corona-Virus-Epidemie völlig weg. Darum stehen die Preise für Edelsteine sogar unter wachsendem Druck.

Es zeichnet sich bisher auch nicht ab, dass sich das Kaufverhalten in den kommenden Monaten bessern wird. Im vergangenen Jahr 2019 fielen die Preise geschliffener, farbloser Diamanten in gängigen Größen um ca. 8%. In einigen Kategorien gingen sie sogar um 16% zurück.

Diamantenhandel sucht Konzepte zur Markt- und Nachfragebelebung

Die strukturellen Probleme im Markt bleiben bestehen - und der Handel hat noch keine Lösungen gefunden. Es fehlt weiterhin an überzeugenden Argumenten, um die Kauflust nach millionenalten Diamanten zu stimulieren. Der Slogan aus den 40iger Jahren „ein Diamant ist unvergänglich“ ist völlig verbraucht. Die jungen Generationen sind von der Werthaltigkeit eines natürlichen Diamanten schlicht nicht überzeugt. In ihren Augen reicht auch ein im Labor gezüchteter Diamant, dessen Verkaufspreis ca. 35% unter dem eines vergleichbaren natürlichen Steins liegt. 

Junge Käufer haben oft grundsätzliche Probleme. Hinzu kommen die Intransparenz des Marktes, weil jeder Diamant trotz Kategorisierung ein "Einzelstück" ist.  Auch die Sorge, es können sich um Blutdiamanten handeln, ist ein wesentlicher Hinderungsgrund für junge Käufer. Die Bemühungen des Handels, Transparenz und Nachvollziehbarkeit zu schaffen, haben bisher nicht gegriffen. Vielleicht ändert sich das mit der Einführung der Blockchain-Technologie im Diamanthandel (vgl. FB vom 20.1.). Das kann aber noch einige Jahre dauern - eine lange Durststrecke für den Markt. 

Diamantförderer ersetzen Banken

Der Druck auf den Markt ist aktuell sehr hoch. Darum haben die Diamantenförderer sogar den Abnahmedruck von den Schleifern genommen. Die Schleifer konnten ihre Einkaufspakete der Rohdiamanten mitbestimmen. Bislang waren die Verkaufsveranstaltungen (sights) Pflichtveranstaltungen mit Abnahmeverpflichtung. Dies führte dazu, dass in den vergangenen Jahren Schleifer Rohdiamanten abnehmen mussten, die eigentlich nicht zu ihrem Portfolio passten und auf denen sie sitzenblieben. Die Finanzierung dieser unproduktiven Warenlager fällt den Schleifereien aber immer schwerer - trotz des allgemein niedrigen Zinsniveaus. Allerdings gewährten Banken teilweise überhaupt keine Kredite mehr auf Diamanten. Das führt dazu, dass die Verkaufspreise der geschliffenen Steine an den Handel in bestimmten Kategorien zu hoch waren.

Inzwischen übernehmen die Förderer schon die Rolle der Banken. Die russische Alrosa war der erste Bergbaubetrieb, der den Schleifern durch Kredite half, Lagerbestände zu finanzieren und somit Waren abzunehmen. Wenn der Diamantenhandel an den besseren Bedingungen der Schleifereien partizipieren soll, müssten die Einkaufspreise geschliffener, natürlicher Diamanten um ca. 30% sinken, so die Einschätzung von Fachleuten. 

Fazit: Die Preise natürlicher Diamanten werden sich in diesem Jahr noch nicht erholen. Trotz der zunehmenden Marketingkampagnen dürften die Preise weiter deutlich rückläufig sein.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gold und Bitcoin gleichzeitig auf Allzeithochs

(Warum) Misstrauens-Anlagen boomen

Wenn zinslose Anlagen ohne „Gebrauchswert“ einen Preisboom verzeichnen, sollt man aufhorchen. Dann könnte „etwas im Busch sein“. Dies ist so ein Moment. Der Goldpreis verzeichnet mit 2.316 USD (2.163 EUR) einen Rekordpreis. Der Bitcoin tendiert mit 64.182 USD (59.962 EUR) ebenfalls um sein Allzeithoch herum. Und das, obwohl Zinsanlagen wieder attraktiv sind und auch die Börse Höchststände feiert, es also genügend Anlagealternativen gibt.
  • Fuchs plus
  • Dollar zeigt Muskeln

Fed im Stagflations-Dilemma

Die US-Notenbank Fed steckt in einem Stagflations-Dilemma. Das geht klar aus den jüngsten Zahlen zur US-Wirtschaftsentwicklung hervor. Noch rätseln die Märkte darüber, wie sich die Fed aus diesem Dilemma befreien will. Die Antwort dürfte bald absehbar werden - und vielen Zinssenkungs-Optimisten nicht gefallen. Der Dollar wird darauf noch kräftig reagieren.
  • Fuchs plus
  • US-Leitzins bewegt auch europäische Währungen

Pfund und Franken leiden unter Dollar-Stärke

Alle Welt schaut auf den US-Dollar und was die US-Notenbank aus den jüngsten Konjunktur- und Inflationsdaten macht. Anleger, die ihren Fokus etwas weiten, werden gute Anlagechancen bei einigen Cross-Rates entdecken. FUCHS-Devisen zeigt sie auf.
Zum Seitenanfang