Der Immobilienmarkt in einigen ostdeutschen Städten floriert. Der Hauptgrund liegt in einer Trendwende bei der Bevölkerungswanderung. In Teilen ist die Abwanderung aus den östlichen Bundesländern gestoppt. Nachdem die Einwohnerzahl von 1991 bis 2012 um mehr als zwei Millionen Menschen oder 11% abgenommen hatte, kehrte sich dieser Trend in den letzten drei Jahren um. Hierbei verzeichnete nicht nur das international in den Fokus gerückte Berlin markante Zuwächse, sondern auch andere Groß- und Mittelstädte im Osten.
Dresden, Potsdam, Leipzig, aber auch Mittelstädte wie Weimar, Stralsund, Erfurt und Cottbus profitierten seit 2010 von deutlich steigenden Immobilienpreisen. Spitzenreiter ist die sächsische Landeshauptstadt. Dort explodierte der durchschnittliche Quadratmeterpreis geradezu um fast die Hälfte. Aber auch Potsdam kann mit einer beachtlichen Steigerung von 38% in den letzten fünf Jahren aufwarten. Selbst in kleinen Städten wie Neubrandenburg, Cottbus oder Stralsund, die als regionale Mittelzentren fungieren, kletterten die Preise im Schnitt um mehr als ein Drittel. Kleinstädte, die keine Funktion als Mittelzentrum haben und die Dörfer sind allerdings von der Entwicklung abgekoppelt. Sie verzeichnen Leerstände und sinkende Preise. Ob der Zuzug von Asylbewerbern hier mehr als punktuell für einen Ausgleich sorgt, ist im Augenblick unkalkulierbar.
Der hier aufgezeigte Trend wird sich mittelfristig fortsetzen und verfestigen. Gründe hierfür sind die zunehmende Attraktivität der genannten Städte im Hinblick auf die Wohn- und Ausbildungsqualität sowie die Ausweichbewegung von Studenten, aber auch Familien und Senioren in günstigere Wohngegenden. Für viele sind die westdeutschen Städte schlicht zu teuer geworden. Standorte wie Dresden, Jena und Rostock profitieren von der zunehmenden Ansiedlung innovativer Unternehmen und stellen damit die „Leuchttürme“ der ostdeutschen Wirtschaft dar.
Fazit: Aufgrund des hohen Preisniveaus in Westdeutschland suchen immer mehr Menschen alternative Lebens-, Studien- und Arbeitsorte in Ostdeutschland. In einigen Städten winken deshalb in den nächsten Jahren attraktive Renditen – sicherer als in vielen westdeutschen Standorten.