Goldgräber auf der Krim
Der rasante politische Umbruch treibt „Immobilien-Goldgräber“ auf die Krim.
Der rasante politische Umbruch treibt „Immobilien-Goldgräber“ auf die Krim. In Sachen Grund-, Boden- und Immobilienbesitz ist jetzt vieles in der Schwebe. Angetrieben von Stress und Panik, verkaufen daher Einheimische und Investoren ihren Immobilienbesitz. Auf der Halbinsel befindet sich eine beträchtliche Anzahl ehemaliger sowjetischer Kurorte, Sanatorien und Sommerlager für Kinder. Neu gebaut, saniert oder im schlechten Zustand – die Auswahl ist groß. Unser Kontakt auf der Krim berichtet von Geschäftsleuten u.a. aus Tschetschenien, die sich nach schönen Kurorten, Villen und Hotels umschauen und bereits zuschlagen. Geschäftstüchtige finden ihre Wege trotz bürokratischer Hürden. Zwar sind staatliche Register für Notare auf der Krim seit drei Wochen blockiert. Das hindert die Kaufinteressenten, Verkäufer und Makler dennoch nicht daran, (Ver-)Käufe in den benachbarten ukrainischen Regionen abzuwickeln. Nach ukrainischem Recht wäre dieser Umweg völlig legal. Wie die russische Gesetzgebung das handhaben wird, ist jedoch unklar. Bisher war der Boden auf der Krim nie in Privateigentum. Lediglich die darauf gebauten Immobilien. Damit schien das Eigentum „sicher“. Makler empfehlen, Immobilien nicht leer stehen zu lassen und ansonsten abzuwarten. Sie spekulieren, dass auch die neue Regierung niemandem seinen legalen Besitz abnehmen wird, um nicht der eigenen Reputation zu schaden. Selbst auf deutschen Immobilien-Portalen finden sich Angebote auf der Krim. Auch der Immobilienvermittler Knight Frank in Russland berichtet von vielen Angeboten auf der Krim, vor allem im Luxus-Segment. Die Preise sind allerdings noch relativ hoch. Sie könnten bald um 20-30% sinken, glaubt das Beratungsunternehmen und rät dazu, abzuwarten.
Fazit: Wer risikofreudig ist, kann sich auf der Krim nach günstigen Immobilienangeboten umschauen. Ohne Mittelsmänner dürfte sich ein Geschäft aber nur schwer gestalten lassen.